Diakonia 2/2024

Heft 2/2024Gemeindekultur

Inhalt
1. Auflage 2024
Bestellnummer: Z060047
Erscheinungstermin PDF: 2024
Bestellnummer PDF: D102615

Im pastoraltheologischen Diskurs ist unbestritten, dass die kirchliche Sozialform der Pfarrfamilie sich im 21. Jahrhundert unaufhaltsam auflöst. Für viele Christen, die sich in dieser traditionellen Sozialform von Kirche beheimatet fühlen, ist dieser Auflösungsprozess mit Verlusterfahrungen und schmerzhafter Trauerarbeit verbunden. Umso wichtiger ist es, Zukunftsbilder zu entwickeln, die von neuen kirchlichen Sozialformen geprägt sind. Solche Zukunftsbilder entwerfen die Autorinnen und Autoren in diesem Heft der Diakonia. Zunächst einmal verweisen Markus Adolphs und Felix Goldinger in den ersten beiden Beiträgen »Kirchliche Communio und digitale Communitys« und »DA-ZWISCHEN – Gemeinde neu gedacht« auf den digitalen Raum, in dem sich eine kirchliche Communio realisiert.

Beispielhaft vorgestellt wird dabei die Gemeinde DA-ZWISCHEN als digitale kirchliche Community, in der Christen online zusammenkommen und Gemeinschaft bilden. Thomas Hufschmidt und Lisa Willeke stellen in ihren Beiträgen »Die Kirche der Jugend eli.ja« und »Ein Ort, an den ich immer kommen kann« zwei Jugendkirchen aus den Bistümern Aachen und Trier vor, in denen junge Christen gerade deshalb zusammenkommen, weil sie sich dort mit ihren Fragen und Träumen angenommen fühlen und die jungen Gemeinden dabei eben nicht als unangenehm »churchy« empfinden. Marc-Bernhard Gleißner und Jürgen Maubach stellen in ihren Beiträgen »sredna – Kirche anders« und »Zeitfenster« zwei Gemeindegründungen vor, die gerade dadurch auf junge Christen attraktiv und anziehend wirken, dass sie einfach anders und divers sind. Und Ludwig Martin Jetschke berichtet in seinem Artikel »Wenn aus online offline wird« von Erfahrungen mit digitalen Glaubensformaten und von der Herausforderung, online ebenso wie offline Vergemeinschaftung zu ermöglichen. Abschließend weiten Andreas Feige und Antonia Lelle in ihrem Beitrag »Was sich ändert, wenn der einzelne Mensch zum Ausgangspunkt der Pastoral wird« den Blick und reflektieren Formen des Kircheseins unter sozialräumlicher Perspektive.

Die Beiträge in diesem Heft präsentieren innovative Formen kirchlicher Sozialgestalt im Nahraum, im Sozialraum und im digitalen Raum. Sie laden dazu ein, Lust auf experimentelle Formen des Glaubens, des Lebens und der Gemeinschaft zu wagen. Und diese als eine pastorale Bereicherung zu erfahren.

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