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Titelseite Einfach Leben 4/2025

Nr. 4 – 2025April

Inhalt
1. Auflage 2025
Bestellnummer: Z330105

Liebe Leserin, lieber Leser!

Der April ist in diesem Jahr vor allem geprägt durch die Passionszeit. Ostern feiern wir erst am 20. April. Wir begegnen in den Medien ständig dem Leiden vieler Menschen. Manche tun sich damit schwer, auch in der Liturgie mit dem Leiden konfrontiert zu werden. Doch der Theologe Johann Baptist Metz meint, gerade die „memoria passionis“, dieses Gedächtnis des Leidens, sei für unsere Gesellschaft notwendig und heilsam. Denn wenn die Gesellschaft das Leid verdrängt, wird sie immer härter und unduldsamer. Wir denken also an die Passion Jesu, damit wir mit dem Leid der Welt solidarisch werden, es nicht verdrängen und mit dem Leiden, das uns immer wieder trifft, besser umgehen können. Die frühen Christen konnten das Leid mit innerer Gelassenheit und Freude ertragen, weil es für sie nur Durchgang zur Auferstehung war. „Deshalb seid ihr voll Freude, obwohl ihr jetzt vielleicht kurze Zeit unter mancherlei Prüfungen leiden müsst.“ (1 Petr 1,6) Die Passionszeit bereitet uns auf das Fest der Auferstehung vor. Die Auferstehung Jesu verkörpert unsere Hoffnung, dass Gott alles in uns und für uns zu verwandeln vermag: Dunkelheit in Licht, Scheitern in einen neuen Anfang, Brüche in Aufbrüche, Erstarrung in Lebendigkeit, Angst in Vertrauen. Aus dieser Hoffnung heraus können wir uns dem Leiden stellen, nicht masochistisch leidverliebt, auch nicht, indem wir nur um das Leid kreisen. Sondern voller Vertrauen, dass das Leid uns nicht völlig im Griff haben kann. Denn wir hoffen auf den Gott, „der die Toten lebendig macht und das, was nicht ist, ins Dasein ruft.“ (Röm  4,17) Diese Hoffnung will uns die Liturgie der Passionszeit, der Karwoche und von Ostern vermitteln. Und diese Hoffnung gilt es, auch nach außen hin auszustrahlen und sich nicht niederdrücken zu lassen von all den negativen Nachrichten, die täglich auf uns einströmen.
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen gesegneten Monat April, der Ihnen durch die liturgischen Feiern Hoffnung schenkt und die Kraft, all das, was auf Sie einströmt, wie die frühen Christen gelassen und freudig auf sich zu nehmen, im Vertrauen, dass alles verwandelt werden kann.

Ihr

Pater Anselm Grün

Über diese Ausgabe

Forum

  • Zwei Hände formen eine schalenartige Geste vor einer von der Sonne schimmernden Wasserfläche.
    Plus einfach leben Nr. 4 – 2025 S. 3

    ForumLebensfragen

    Immer wenn meine erwachsenen Kinder Schwierigkeiten haben, kommen in mir Schuldgefühle hoch. Ich habe das Gefühl, dass ich als Mutter zu streng war oder dass ich ihnen meine Ängstlichkeit mitgegeben habe, dass sie deswegen zu wenig Selbstwertgefühl entwickeln konnten. Wie gehe ich mit diesen Schuldgefühlen um?

Lebenskunst

  • Das Innere einer Kirche oder Abtei mit hohen gewölbten Decken und massiven Steinsäulen.
    Plus einfach leben Nr. 4 – 2025 S. 4-5

    Hoffnung schöpfen – Leben gestaltenHingabe und Selbsttranszendenz

    In der Spiritualität sprechen wir davon, dass der Mensch offen ist für die Transzendenz. Dabei meinen wir mit Transzendenz normalerweise Gott. Doch in der Philosophie und Psychologie bedeutet Selbsttranszendenz, dass der Mensch aus sich heraustritt und in der Hingabe an eine Sache oder an einen Menschen aufgeht.

  • Ein Porträt von Dr. med. Donata Kerber.
    Plus einfach leben Nr. 4 – 2025 S. 8-9

    BegegnungWas „schwierige“ Kinder brauchen

    Donata Kerber kümmert sich therapeutisch vor allem um Kinder, die in seelisch schwierigen Situationen leben. Im Gespräch mit Rudolf Walter beschreibt sie aktuelle Probleme und zeigt Perspektiven auf, die hilfreich sind und Hoffnung geben.

  • Plus einfach leben Nr. 4 – 2025 S. 11

    ZeitfragenWird das Gute siegen?

    Die Klimaprognosen werden immer düsterer, die politische Situation immer undurchschaubarer und die kriegerischen Aktivitäten immer stärker. Wie soll man da noch hoffnungsvoll in die Zukunft schauen?

Spiritualität