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S. 6-7
Ein Bruder im Koinobion wurde fälschlich wegen Buhlerei verklagt. Er machte sich auf und ging zum Altvater Antonios. Aber auch die anderen Brüder des Koinobions kamen, die ihn heilen und heimbringen wollten. Sie begannen, ihn anzuklagen: „So hast du getan!“ Nun war dort zufällig auch der Altvater Paphnutios der Kephalas. Und er legte ihnen folgendes Gleichnis vor: „Ich sah am Ufer des Stromes einen Menschen, der bis zu den Knien im Schlamm steckte. Als aber Leute herzukamen, um ihm die Hand zu reichen, stießen sie ihn bis zum Hals ins Wasser.“ Der Altvater Antonios sagte über den Altvater Paphnutios: „Sehet, das ist ein rechter Mensch, der Seelen heilen und retten kann.“ Über dem Wort der Alten kamen sie zur Besinnung und warfen sich dem Bruder zu Füßen. Aufgemuntert von den Vätern nahmen sie den Bruder ins Koinobion mit. (Antonios 29) Von Anselm Grün