Als Kinder mussten wir beim Beten die Hände falten. Ich kann mich erinnern, dass das für uns eine Gebärde war, die uns gesammelt hat. Wir fühlten uns in diesem Augenblick ganz fromm. Als Ministranten sollten wir dann in dieser Gebärde stehen. Da regte sich in uns Widerstand. Es schien wie ein Drill zu sein. Erst viel später, als ich bei dem Meditationslehrer Graf Dürckheim den Sinn der Gebetsgebärden neu entdeckte, erkannte ich den Wert dieser Gebärde.
Von Anselm Grün