Antonios, der als erster in die Wüste ging, sagte zu einem Mönch, der ihn um Rat fragte: „Lass dich nicht ein Ding gereuen, das vorbei ist.“ Viele können das neue Jahr nicht gut beginnen, weil sie noch zu sehr um die Vergangenheit kreisen, um Fehler, die sie gemacht haben, um alte Konflikte. Übe das, was Antonios gemeint hat, in einem Ritual ein: Setze dich hin, schließe die Augen und achte nur auf deinen Atem.
Spüre, wie im Einatmen neues Leben in dich einströmt. Und stelle dir vor, wie beim Ausatmen das Vergangene – vergangene Fehler, Erfolge, Gespräche, Konflikte, anerkennende Worte – aus dir heraus fließt. Du lässt das Vergangene los. Dann wirst du wieder offen für das Neue, das im nächsten Einatmen in dich einströmen möchte. Übe das 15 Minuten lang.
Vielleicht gelingt es dir dann, das Geheimnis des Neuen zu erahnen. Das Neue ist für uns Christen letztlich der Heilige Geist, der alles neu macht. Der Heilige Geist will dich erneuern und dir helfen, das Alte wirklich loszulassen, dich nicht selbst zu beschuldigen, wenn etwas schief gelaufen ist, aber dich auch nicht selbst zu loben und im Lob hängen zu bleiben, wenn du Erfolg gehabt hast.
Lass das Alte los, damit das Neue und Unberührte des göttlichen Geistes in dich einströmt und dich erneuert.