Ich habe immer Angst vor dem November. Die düstere Stimmung in der Natur drückt auf mein Gemüt. Da habe ich oft mit Depressionen zu tun. Wie kann ich mich davor schützen?
Jede Jahreszeit will uns etwas sagen. Versuchen Sie einfach, bewusst die Stimmung in der Natur wahrzunehmen. Im November gibt es nicht nur trübe, sondern auch sonnige Tage, die eine milde Stimmung verbreiten. Lassen Sie beide Stimmungen in sich zu. Auch die depressive Stimmung darf sein. Aber nehmen Sie diese bewusst wahr: Wie fühlt sich die Traurigkeit an? Was steckt dahinter? Habe ich vielleicht illusionäre Wünsche an das Leben? Dann wäre die Novemberstimmung eine Einladung, Ja zu sagen zu mir und meinem Leben, so wie es ist. Wenn ich Ja sage zu mir mit all den Gefühlsschwankungen, dann fühle ich mich lebendig. Alles gehört zu mir. Alles darf sein. Es gibt auch das Düstere und Dunkle in meinem Leben. Wenn ich es annehme, kann ich es im Gebet Gott hinhalten, damit Gottes Licht das Dunkle in mir erhellt und Gottes Liebe das Erstarrte und Erdrückende in mir in Lebendigkeit verwandelt.
Meine Mutter ist letztes Jahr gestorben. Wir hatten eine gute Beziehung. Sie fehlt mir so sehr. Und ich komme einfach nicht über die Trauer hinweg. Ich habe keine Lust mehr am Leben. Ich schleppe mich einfach nur hindurch. Wie kann ich wieder zum Leben kommen, da mir doch der wichtigste Mensch genommen wurde?
Ihre tiefe Trauer zeigt, wie stark Ihre Liebe zu Ihrer Mutter ist und wie wertvoll Ihre Mutter für Sie ist. Sie können den Schmerz über den Verlust nicht überspringen. Aber Sie sollten sich im Schmerz über den Tod Ihrer Mutter immer wieder dankbar an das erinnern, was sie Ihnen geschenkt hat. Das ist jetzt in Ihnen. Spüren Sie jetzt in Ihr Herz. Dort in Ihrem Herzen ist die Liebe Ihrer Mutter. Die ist nicht vergangen. Sie bleibt in Ihrem Herzen. Stellen Sie sich vor, dass Ihre Mutter Sie vom Himmel aus begleitet. Und fragen Sie Ihre Mutter im Gebet: „Was willst du mir sagen? Wie sollte ich jetzt leben?“ Vermutlich wird sie Ihnen sagen: „Ich bin bei dir. Trau dich, wieder zu leben. Ich begleite dich. Wenn du den Schmerz der Trauer spürst, erinnere dich an meine Liebe. Diese Liebe lasse ich jetzt vom Himmel her neu in dich einströmen, damit du sie wirklich spüren kannst.“