Ohne Hoffnung
Der Epheserbrief richtet sich an die damaligen Heiden, die keine Beziehung hatten zu dem Heil, das Israel verheißen war. Daher galten sie als Menschen ohne Hoffnung. Das war der Unterschied zwischen dem Leben des Christen und der Heiden. Die „Heiden“ sind nicht jedoch nur die damaligen Menschen, sondern wir selbst, wenn wir ohne Gott leben. Wenn wir nur so dahin leben, leben wir ohne Hoffnung. Dann wird unser Leben banal und ohne Schwung.
Liebe verbindet
Als Grund, warum die Heiden jetzt Hoffnung fi nden, führt der Epheserbrief das Geheimnis des Kreuzes an: Das Blut Christi hat diese Nähe bewirkt. Wie kann man das verstehen? Das Blut steht immer für die Liebe, mit der sich Jesus am Kreuz für uns hingegeben hat. Und diese Liebe führt Menschen, die weit weg sind von ihrem eigenen Herzen, nahe an sich heran. Sie bringt sie in Berührung mit ihrem wahren Selbst. Die Liebe Jesu reißt die trennende Wand des Gesetzes nieder und verschafft den Heiden Zugang zu der Gemeinde, der die Verheißungen Israels gelten. Diese Liebe bringt es fertig, aus Juden und Heiden einen einzigen Leib zu schaffen, die Gemeinschaft der Kirche. Und das Wesen der Menschen in der Kirche ist, dass sie neue Menschen geworden sind. Es sind sehr optimistische Aussagen: Jesus Christus stiftet am Kreuz Frieden und versöhnt alle Menschen miteinander. Hier wird die Versöhnung durch das Kreuz also nicht auf Gott bezogen. Nicht Gott muss versöhnt werden, sondern die Menschen sollen miteinander versöhnt werden. Die erlösende Kraft der Liebe Jesu Christi zeigt sich darin, dass sie mitten in der Welt eine neue Gemeinschaft schafft, eine Gemeinschaft aus Glaubenden und Ungläubigen. Wer auf diese Liebe Jesu am Kreuz schaut, für den fallen alle Trennwände. Er fühlt sich eins mit Gott und in Jesus Christus eins mit allen Menschen.