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S. 4-7
Mein Zelt ist grün. Mein Zelt ist der Himmel. Meistens liegt der Himmel hinten in der Kammer, neben Werkzeugkiste und Marmeladengläsern. Ich weiß, dass er da ist, aber ich habe zu viel zu tun, um hineinzukriechen. Oder das Wetter ist zu schlecht oder ich erfinde andere Gründe, die von meiner Bequemlichkeit ablenken. Aber ich weiß: Er ist da.
Dass ein Ort heilig ist, das glaube ich eigentlich nicht. Obwohl ich es glauben möchte. Weil es ein so schöner Gedanke ist, der nach Heimat schmeckt und nach Ankommen. Ein heiliger Ort, das wäre ja ein Ort, an dem mein Allerinnerstes nie allein ist. Ein Ort, an dem ich Gott treffen kann, wann ich will. Von Susanne Niemeyer