Die siebte Bitte des Vaterunsers – „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ – können wir unterschiedlich interpretieren: Bedeutet „wie auch wir“, dass wir erst selbst allen anderen Menschenvergeben müssen, damit Gott uns vergibt? Diese Vorstellung setzt viele unter Druck, wenn sie das Gefühl haben, beim anderen liege eine Schuld, die sie einfach nicht vergeben können. Oder ist es anders herum: Weil Gott uns vergibt, können auch wir anderen Menschen vergeben? Und was ist eigentlich „vergeben“?
Von Anselm Grün