Wie ich die Leichtigkeit immer mehr leben kann?
Mein Weg zu diesem Ziel: Ich lerne gerade immer mehr, mich folgendes zu fragen:
Das, was ich tue, ist das gut für mich?
Macht es mir wirklich Spaß und tue ich es in Freude?
Und ist es zum Wohle aller?
Wenn eine innere Stimme, mein „Bauchgefühl“, bei jeder Frage mit einem klaren Ja reagiert, ist es auch sehr leicht, es zu tun. Wenn ein Vielleicht oder gar ein Nein kommt oder sich ein ungutes Gefühl einstellt, ist es an der Zeit zu prüfen:
Ist es der richtige Zeitpunkt?
Oder kommt es nur aus meinem Ego?
Manches sehe ich dann einfach nochmals an – aus einer anderen Position, einem anderen Blickwinkel und mit mehr Abstand.
Ich habe diese Übung mit kleinen Dingen angefangen. Seit ich das immer wieder übe – es klappt nicht gleich und sofort – wird es leichter. Ich mache vieles nicht mehr. Ich werde insgesamt bewusster, spüre, was will ich wirklich und was tut mir gut. Mit dieser Übung kam die Leichtigkeit immer mehr in meinen Alltag.
Nadja Satzger
Auf die Seele achten
Was Nadja Satzger schreibt, entspricht dem, was der hl. Benedikt vom Cellerar, dem Verwalter des Klosters, fordert: „Er soll immer auf seine Seele achten.“ (RB 31) Er soll auf seine Gefühle achten, bevor er mit seiner Arbeit anfängt. Das bedeutet nicht, dass ich nur das tue, was mir Spaß macht. Aber wenn es mir keine Freude bereitet, wenn ich inneren Widerstand spüre, dann soll ich die Herausforderung darin erkennen, darauf zu reagieren. Entweder ich lasse die Arbeit sein, weil sie gar nicht notwendig ist oder weil sie mir innerlich völlig widerspricht oder weil sie letztlich niemandem dient. Oder aber ich finde eine neue Einstellung zur Arbeit. Ich versuche dann, die Arbeit spielerisch zu sehen, als ein Ausprobieren, aber nicht als „herkulische Anstrengung“, wie sie der Philosoph Immanuel Kant von uns fordert.
Weniger Ego – mehr einlassen
Oder aber ich versuche, mich der Arbeit hinzugeben, mich darin loszulassen. Das meint Nada Satzger, wenn sie schreibt, bei Unlust ist auch oft das Ego im Spiel. Die Arbeit widerspricht meinem Ego, weil ich darin nicht glänzen kann. Wenn ich mich einfach auf die Arbeit einlasse, ohne Druck, mich beweisen oder mich darstellen zu müssen, dann wird die Arbeit auch einfach und leicht.