Der Autoatlas, Karten-Apps oder Stadtpläne für Touristen sind alltägliche Begleiter. Sie helfen, den Weg zu finden. Und gelegentlich liefern sie uns wertvolle Zusatzinformationen zu Klima oder Bodenbeschaffenheit. So gilt der berühmte Turiner Papyrus, ein ursprünglich über zwei Meter langes fragiles Dokument, als erste geologische Karte weltweit. Sie zeigt das Wadi Hammamat, einen ausgetrockneten Flusslauf in der Arabischen Wüste. Die unterschiedlichen Gesteinsarten sind farbig markiert. Wahrscheinlich wurde die Karte unter Pharao Ramses IV. von 1151 bis 1145 v. Chr. erstellt, für die Suche nach einem grünlichen Sandstein, aus dem man in Ägypten gerne Königsstatuen fertigte.
Der Drang, die Welt zu verstehen oder zu kontrollieren, indem man sie auf Materialien wie Stein, Tontafeln oder Papyrus bannt, reicht weit zurück. Karten waren nicht zwingend realitätsgetreu, etwa wenn sie Macht demonstrieren oder die wahre Lage eines neu entdeckten Gebietes verschleiern sollten. Von solchen interessanten Aspekten der Kartografie erzählt der Historiker Philip Parker in dem bildreichen Buch „Karten, die die Welt veränderten“.