Das farbenprächtige Erbe Usbekistans

Der zentralasiatische Staat sammelt und präsentiert sein kulturelles Vermächtnis. Mit dabei: ein deutscher Verlag mit hochwertigen Faksimiles.

Türkisblaue Kuppeln, reliefverzierte Minarette und bunte Mosaikfliesen: Der Registan-Platz in Samarkand ist wohl das bekannteste Fotomotiv Usbekistans. 1369 machte Timur Lenk (Tamerlan), der größte Eroberer der islamischen Welt, die Stadt an der Seidenstraße sogar zur Hauptstadt seines riesigen Reiches.

Das Land soll für Touristen attraktiver werden

Seit einigen Jahren kommt Bewegung in das mit 36 Millionen Menschen bevölkerungsreichste Land Zentralasiens. Politisch und wirtschaftlich hat Usbekistan sich geöffnet, chinesische Investoren mischen mit, aber auch der Westen arbeitet nun enger mit dem islamisch geprägten Land zusammen – nicht zuletzt wegen des Ukraine-Kriegs.
Der usbekische Präsident Shavkat Mirziyoyev, seit 2016 im Amt, hat viele Reformen eingeleitet. Ein wichtiges Ziel: die Kultur des Landes nach außen tragen und für Touristen attraktiver werden. Dazu passt das Forschungs- und Publikationsprojekt „Kulturerbe Usbekistans in den Sammlungen der Welt“, das das usbekische Erbe aus Museen und Bibliotheken auf der ganzen Welt systematisch bündelt.

Samarkand soll „World Cultural Tourism Capital“, Welthauptstadt des Kulturtourismus, werden. So zumindest das Versprechen auf dem neuen Schild am Registan-Platz
Samarkand soll „World Cultural Tourism Capital“, Welthauptstadt des Kulturtourismus, werden. So zumindest das Versprechen auf dem neuen Schild am Registan-Platz Sonja Nowack

Der Verlag als kultureller Botschafter

Einen wichtigen Baustein für das Projekt liefert das deutsche Verlagshaus Müller & Schindler, das sich auf hochwertige Reproduktionen alter Handschriften und Miniaturmalereien spezialisiert hat. So hat der Verlag etwa die Schriften des bedeutenden Astronomen Ulugh Beg, einem Enkel Timur Lenks, faksimiliert.

Ein Prunkstück ist die Luxuskassette „Meisterwerke der islamischen Buchkunst“. Für die Verlegerin Charlotte Kramer ist es „ein einzigartiges Projekt, das dazu dienen soll, einen Gesamtüberblick über die Vielfalt und Schönheit der islamischen Kunst und ihrer historischen Entwicklung zu geben.“ Darin enthalten sind zwölf Einzelseiten aus den verschiedensten Kulturen der islamischen Welt als originalgetreue Faksimile-Editionen, verziert mit Foliengold (Bilder unten).

Faksimile-Editionen

Der Verlag sieht sich als kulturellen Botschafter zwischen der abendländischen und der islamischen Welt. Angesichts Usbekistans jüngster Ambition, die Kultur des Landes international bekannter zu machen, ein wertvoller Partner.

Mehr zum Kulturerbe-Projekt Usbekistans gibt es online unter: https://society.uz