Wer widerspricht, muss sterben

Ein packender Comic zeigt historisch fundiert die letzten 100 Tage des Dritten Reiches.

Blick ins Buch
Blick ins Buch© Knesebeck Verlag

Träfe eine Bombe diesen Zug, würde das drei Millionen Leben retten«, heißt es gleich zu Beginn des Buches. Hitler befindet sich am 15. Januar 1945 auf dem Weg nach Berlin. Doch in jener Nacht gibt es in seiner Nähe keine Luftangriffe, und so nehmen die tragischen Ereignisse ihren Lauf.

»Die letzten 100 Tage Hitlers« ist eine Graphic Novel, ein Comic im Buchformat. Auf 112 Seiten erfährt der Leser Tag für Tag Hitlers Entscheidungen – von der Ardennen­offensive bis zum Selbstmord am 30. April 1945. Die eindringlichen Zeichnungen von Senad Mavric vermitteln auf erschütternde Weise das erbarmungslose und wahnhafte Festhalten an einer Ideologie. Jeglicher Widerspruch wird sofort als Verrat gewertet und entsprechend bestraft.

Hitler wird als paranoider, cholerischer und isolierter Diktator mit Realitätsverlust gezeichnet. Nebenfiguren werden eher oberflächlich behandelt. Im Fokus stehen neben Hitler vor allem Tod, Leid und individuelle Schicksale wie das des Widerständlers Wilhelm Canaris. Visuell beeindruckend und historisch fundiert zieht der Comic in den Bann, als düstere Mahnung vor autoritären Ideologien.

Buchcover zu "Die letzten 100 Tage Hitlers"
Jean-Pierre Pécau, Senad Mavric, Filip Andronik, Jean Verney

Die letzten 100 Tage Hitlers

Knesebeck 2025, 112 Seiten, € 28,–