Für dieses Gemisch würde man heute wohl ins Gefängnis wandern. Forscher haben die Rückstände in einer Vase aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. untersucht, die den Gott Bes zeigt. Das Ergebnis: Die alten Ägypter haben in dem Gefäß verschiedene halluzinogene Pflanzen, Schnaps, Honig und menschliche Körperflüssigkeiten zu einem sehr speziellen Gebräu zusammengemixt.
Halluzinogenes Kraut
Damit wollten sie wohl dem für die Nacht und für die Trunkenheit zuständigen Bes huldigen, auf dass er ihnen schöne Träume beschert. Bei den Pflanzen handelt es sich etwa um die Syrische Steppenraute, deren Samen traumähnliche Visionen hervorrufen, bei den Körperflüssigkeiten um Muttermilch, vaginale und orale Schleimhautflüssigkeiten sowie Blut.
Die alten Ägypter experimentierten früh mit Rauschgift. Zypern war die Drehscheibe im antiken Opiumhandel und exportierte zur Zeit Echnatons um 1350 v. Chr. im großen Stil Opium ins Land der Pyramiden. Daraus wurde eine Tinktur hergestellt als Medizin gegen Fieber, aber auch als Schlummertrunk für Babys. Hinweise auf Orgien, bei denen Rauschgift im Spiel war, finden sich erst bei den Griechen und Römern.