Zu bescheiden? Bei ihm keine Gefahr. Der römische Kaiser Konstantin der Große gibt eine 13 Meter hohe Statue seiner selbst in Auftrag. Reste davon bewahren die Kapitolinischen Museen in Rom auf. Seit Jahresbeginn ziert eine Nachbildung der Kolossalstatue den Museumsgarten.
Zu Beginn des 4. Jahrhunderts n. Chr. herrschen in den römischen Reichen zwei Kaiser und zwei Unterkaiser, die sogenannten Tetrarchen. Nach dem Tod seines Vaters übernimmt Konstantin dessen Amt als Kaiser im Weströmischen Reich. Wie sein Rivale Maxentius beansprucht er die Alleinherrschaft.
Er stoppt jede Christenverfolgung
Der Legende nach sagt ihm Jesus Christus in der Nacht vor der entscheidenden Schlacht den Sieg voraus: Im Jahr 312 schlägt er Maxentius an der Milvischen Brücke in Rom, trägt dessen abgeschnittenen Kopf durch die Stadt und stoppt jede Christenverfolgung. Seine Soldaten führen von nun an das Chi-Rho, das Christusmonogramm, auf Schildern und Standarten.
Im Osten des Reiches regiert zu dieser Zeit Licinius. Er unterzeichnet 313 gemeinsam mit Konstantin die Mailänder Vereinbarung, die jedem Bürger Religionsfreiheit zusichert. Trotzdem kommt es zur Schlacht der beiden, als Licinius im Oströmischen Reich angeblich die Christenverfolgung wieder aufnimmt. Konstantin siegt am 3. Juli 324 bei Adrianopel in der heutigen Türkei, macht als alleiniger Kaiser des Römischen Reichs Byzanz zur Hauptstadt und benennt sie unbescheiden in Konstantinopel um. Heute streiten Historiker über Konstantins Christlichkeit – ob er wirklich davon überzeugt war oder die Religion nur als Machtinstrument nutzte.