Der geflügelte Terror des Krieges war nummeriert: Messerschmitt Bf 109, Heinkel He 111 und Junkers Ju 87 – besser bekannt als Stuka. Im Blitzkrieg gegen Polen kam der Luftwaffe eine zentrale Rolle zu. Sie zerstörte die Nachschublinien des Gegners und unterstützte zugleich den schnellen Vormarsch der motorisierten Verbände und Panzereinheiten. Aber Görings Flugzeuge sollten auch Angst und Panik in die polnischen Städte tragen. Am Fahrwerk der Stukas waren kleine Sirenen angebracht. Wer jemals den schrill-beißenden Ton dieser »Jericho-Trompeten« gehört hat, wird ihn nie mehr vergessen.
Die Polen hatten keine Chance. Ihre Armee war so veraltet wie das strategische Konzept der Wehrmacht modern. Zwar erklärten Frankreich und Großbritannien Deutschland den Krieg, doch die erhoffte Entlastung durch eine Offensive der Alliierten blieb aus. Und als dann noch die Rote Armee den Osten überrollte und die Rückzugsgebiete versperrte, war das Schicksal des Landes besiegelt. Polen wurde zum wiederholten Mal aufgeteilt und besetzt.
Hitlers Einsatzgruppen und Stalins Kommissare verfolgten gnadenlos die polnischen Eliten: Offiziere, Lehrer, Juristen und Priester. Auch der Leidensweg der polnischen Juden begann schon während des Feldzugs mit Pogromen und endete in Majdanek, Treblinka und Auschwitz. Polen kämpfte weiter. An der Seite der Briten formierte sich eine Exilarmee unter General Sikorski, die in Ägypten, der Normandie und in Arnheim operierte. Seit dem Fall des Kommunismus berufen sich die Streitkräfte Polens auf diese mutigen Männer.
Ihr, Euer
Dr. Klaus Hillingmeier
Chefredakteur