Liebe Leserin, lieber Leser,
meine erste Geschichtslektüre, an die ich mich erinnern kann, handelte von den griechischen Hopliten. Ihre Rüstungen, die unheimlichen Helme, der Kampf von 300 Spartanern gegen ein riesiges Heer des Königs Xerxes und die Schlacht auf Schiffen bei Salamis haben auf mich als Grundschüler einen bleibenden Eindruck gemacht. Der vertiefte sich in späteren Jahren durch Neuerscheinungen wie den actionreichen Roman “Gates of Fire“ (deutscher Titel: „Sparta“) von Steven Pressfield über den Kampf der 300 bei den Thermopylen oder das bemerkenswerte Sachbuch „Persian Fire“ („Persisches Feuer“) von Tom Holland, das die Sicht der damaligen Supermacht Persien auf den Krieg nahebringt.
Nun feiert Griechenland den 2500. Jahrestag der Schlachten bei den Thermopylen und Salamis (mehr dazu auf www.thermopylaesalamis2020.gr/en). Ein perfekter Anlass für ein Heft über die Perserkriege – wäre Griechenland nicht um ein Jahr zu früh dran, so wie viele andere Jubiläumsveranstalter übrigens auch, die Ereignisse vor Christi Geburt feiern: Weil in unserer Zeitrechnung auf das Jahr 1 v. Chr. direkt 1 n. Chr. folgt, fehlt das Jahr 0. Vom Jahr der beiden Schlachten, 480 v. Chr., bis 2020 n. Chr. sind es damit nicht 2500 Jahre, wie man intuitiv annehmen möchte, sondern nur 2499 Jahre.
Trotz der Zahlenspielerei wollten wir nicht noch ein Jahr warten, bis wir ein Heft dem ersten großen Freiheitskrieg in Europa widmen. Dafür ist das Thema einfach zu faszinierend und aktuell, unabhängig von allen Jahrestagen.
Ihr, Euer
Dr. Christian Pantle
Chefredakteur