Editorial

Für uns ist er August. Sachsens großer Kurfürst und Polens Wahlkönig hat verschiedene Namen getragen – je nach der Rolle, die er ausfüllte: Friedrich August I., August II., und nach seinem Tod kam „der Starke“ hinzu. Um Sie nicht unnötig zu verwirren, haben wir uns für einen entschieden: August. Was klingt da mit? Ein lustiger August? Ein dummer gar oder ein Grüß-August? Allzu oft gilt der Sachse heute als platter Feier-August. Er ist ein wenig zur Marke geworden, mit der sich werben lässt.

Da galt es, tiefer zu graben. So haben wir den Mann gefunden, der das Glück hatte, mit seinen kulturellen Vorlieben seinem Land den Stempel aufzudrücken. Der verschwenderisch mit seiner Kraft umging, solange er sie besaß, auch mit seiner Liebeskraft. Der ehrgeizig war bis zur Ruhmsucht und ein fürsorglicher Vater auch seiner nicht ehelichen Kinder. Prinzipien hatte er, solange sie ihm nützlich waren. Rechnen konnte er auch: Wenn er, was er nur zu gern tat, Geld ausgab, dann wohlüberlegt. Und das Militärische? Nun ja …

August hat sein Leben genossen, und Lebensfreude färbt anscheinend ab. Über August zu schreiben hat ihnen besonders Spaß gemacht, das haben uns mehrere Autoren dieses Heftes gesagt. Wir freuen uns, wenn Sie es beim Lesen spüren.

Ihre

Dr. Christiane Schlüter
Redakteurin