Liebe Leserin, lieber Leser,
fast hätte J. R. R. Tolkien den Ersten Weltkrieg nicht überlebt. Einzig die Tatsache, dass er 1916 am sogenannten Grabenfieber erkrankte und in der Folge nach England zurückgeschickt wurde, rettete ihm wohl das Leben. Nahezu alle seine engsten Freunde hatten nicht so viel Glück. Sie starben für ihr Land inmitten des Infernos an der nordfranzösischen Front. Was wäre uns Fantasy-Fans entgangen, hätte Tolkien dasselbe furchtbare Schicksal ereilt? Gut, dass es anders kam.
Von dem Wort „tollkühn“ soll sich sein Familienname ableiten, so zumindest eine der Erklärungen zur Herkunft des Namens. Tollkühn sind vor allem die Helden, die er in seinen Epen kreierte. Tolkien selbst hingegen sehnte sich nach seinen Erlebnissen im Ersten Weltkrieg wohl nach Ruhe. Als Professor für englische Philologie in Oxford lebte er zurückgezogen, verreiste selten und rauchte gerne Pfeife – wie die von ihm geschaffenen Hobbits.
Tolkien liebte die nordische Mythologie. Die alten Sagen und Heldengeschichten habe er weiterverarbeitet und eine „Welt mit ungeheurer Tiefe“ geschaffen, erklärt Skandinavist Arnulf Krause im Interview ab Seite 78 im Heft. Bis heute zieht diese Welt Menschen in ihren Bann. Ob das auch der mit Spannung erwarteten Amazon-Serie „Die Ringe der Macht“, die am 2. September startet, gelingen wird? Ich lade Sie ein, lassen Sie sich in diesem Heft von der Magie und den Ursprüngen Mittelerdes mitreißen, lernen Sie den Mann hinter dem Epos kennen. Lassen Sie sich verzaubern – von Tolkiens fantastischer Welt.
Ihre
Sonja Nowack
Redakteurin