Der hier vorgestellte Gottesdienst kann als Teil des „Ewigen Gebets“ gefeiert, aber auch als selbständige Feier gestaltet werden. Wichtig: Beim Ewigen Gebet wird vor dem Beginn die Pyxis mit der Hostie in den Tabernakel zurückgestellt, um sich mit den Kindern Schritt für Schritt dem Geheimnis der Gegenwart Christi zu nähern.
Der Gottesdienst kann von einem Priester oder Diakon, aber auch von Laien geleitet werden. Es ist sinnvoll, einzelne Aufgaben zu verteilen. Wenn kein Priester oder Diakon mitwirkt, kann ein/e Kommunionhelfer/in das Allerheiligste aus dem Tabernakel zum Altar tragen und am Ende wieder zurückbringen. Der Segen mit Monstranz oder Ziborium ist jedoch dem Priester oder Diakon vorbehalten.
Eröffnung: Empfang der Kinder im Eingangsbereich des Kirchenraumes
- Leiter/in: Wir nennen die Kirche „Haus Gottes“. Wenn wir hierher kommen, besuchen wir ihn. Bei einem Besuch gelten jedoch bestimmte Regeln: Man trägt ordentliche Kleidung, begrüßt sich, bringt vielleicht auch etwas mit, verhält sich angemessen, … Jetzt besuchen wir Jesus.
- Beim Weihwasserbecken: Bevor wir weiter in den Raum hineingehen, machen wir hier ein Kreuzzeichen. Wer weiß, was das bedeutet?
(Antwort: Wir sind getauft, wir gehören zu Jesus.)
Alle machen mit Weihwasser das Kreuzzeichen. Dann gehen alle gemeinsam nach vorne zum Altar.
- Am Altar: Hier begrüßen wir nun den Gastgeber des Hauses: Jesus. Der Altar und das Kreuz sind Symbole für ihn.
Verneigung vor dem Altar. Die Kindern nehmen Platz in den Bänken beim Ambo.
L: Wir spüren, dass dieser Raum anders ist als ein Wohnzimmer: groß, für viele Menschen, schön gestaltet. Man wird fast von selbst ganz still.
– Kurze Stille –
Lasst uns unseren Gastgeber jetzt noch einmal gemeinsam mit einem Lied begrüßen:
- Alle: Kommt herbei, singt dem Herrn (Unterwegs [U] 147,1-3)
Begegnung mit Jesus in seinem Wort
- L: Am Ambo: Zu einem Besuch gehört das Gespräch. Gott/Jesus spricht bei jedem Gottesdienst zu uns, wenn ein Stück aus der Heiligen Schrift vorgelesen wird. Hören wir jetzt eine Geschichte:
- Lesung: Lk 10,38-42 (Mess-Lektionar III, S. 316)
- L: Wie wir gerade gehört haben, war Jesus Gast bei Maria und Marta. Für ihn war es wichtig, mit Menschen zu sprechen, mit ihnen Freundschaft zu pflegen. Wichtig ist für ihn, füreinander Zeit zu haben, miteinander zu sprechen. Darum sind wir ja jetzt hier: um Zeit mit Jesus zu verbringen, zu hören, was er uns sagen will, und ihm etwas von uns zu sagen. Dass uns das gelingen möge, darum bitten wir ihn jetzt:
- Alle: Herr, gib uns Mut zum Hören (U 55)
Begegnung mit Jesus im eucharistischen Brot
- L: Wenn ein Besuch etwas ganz besonderes sein soll, dann gehört ein gemeinsames Essen dazu. Ein besonderes Zeichen von Freundschaft ist es, wenn etwas geteilt wird, so dass alle vom Gleichen essen, z. B. von einer Geburtstagstorte.
Genau dieses Zeichen von Freundschaft hat Jesus seinen Jüngern hinterlassen: Als er zum letzten Abendmahl mit ihnen zusammen war, hat er mit ihnen ein Brot und einen Kelch mit Wein geteilt und ihnen gesagt: Wenn ihr das auch so tut und dabei an mich denkt, dann bin ich in diesem Brot bei euch. Seither kommen die Freunde Jesu am Sonntag und auch an anderen Tagen zusammen, denken gemeinsam an Jesus, singen und beten miteinander, und da wird auch ein Brot gebrochen und ausgeteilt, wie Jesus es getan hat: Das ist die Heilige Messe.
Das Brot, das übrig bleibt, bewahren wir in besonderer Weise auf, weil wir wissen: In diesem Brot ist Jesus selbst bei uns. Darum haben wir einen besonders schönen Ort für die Aufbewahrung dieses Brotes, den Tabernakel. In seiner Nähe brennt immer ein Licht, das erinnert daran: Hier ist Jesus.
- Alle kommen jetzt – in gebührendem Abstand – vor den Tabernakel. Dieser wird geöffnet, alle machen eine Kniebeuge, die Pyxis wird, begleitet von zwei Kerzen, zum Altar getragen. Die Kinder gehen mit und bilden einen Halbkreis auf der Gemeindeseite des Altars. Von der Kredenz wird die Monstranz geholt (mit Erklärung: Ein besonderes Gefäß für das Wertvollste, was wir haben, sozusagen ein Königsthron) und die Hostie eingefügt.
- Alle: Das eine Brot wächst auf vielen Halmen (U 179)
- L: Jetzt nehmen wir uns Zeit für ein ganz persönliches Gespräch mit Jesus. Dazu gehen wir in die Bänke und knien uns hin.
Meditation (jeweils mit längerer Pause vor dem Kyrieruf)
- L: Jesus Christus ist da. –
Alle: Kyrie eleison (U 157)
- L: Er sieht mich, wie ich bin.
Er sieht, was gut ist in mir. –
Alle: Kyrie eleison (U 157)
- L: Er sieht auch das, was ich nicht gerne anderen zeige:
wenn ich mich nicht verstanden fühle,
wenn ich einen Kummer habe,
wenn ich Angst habe. –
Alle: Kyrie eleison (U 157)
- L: Er weiß, was ich brauche, was gut für mich ist.
Ich lasse mich von ihm anschauen und bin einfach vor ihm da. –
Alle: Kyrie eleison (U 157)
- L: Ich öffne meine Hände zu einer Schale: in ihr liegt, was in mir ist;
in sie legt er, was gut für mich ist. –
Alle: Kyrie eleison (U 157)
- Es wird eine Weihrauchschale mit glühender Kohle vor dem Altar aufgestellt. Alle werden eingeladen, nacheinander nach vorne zu kommen, ein Weihrauchkorn aufzulegen und im Herzen einen Dank, eine Bitte in Stille vor Jesus zu tragen oder auch auszusprechen. Währenddessen kann Instrumentalmusik erklingen.
- Alle: Einer ist unser Leben (U 62)
Segen und Abschluss
- Wenn die Feier als eigener Gottesdienst stattfindet, schließt sie, wenn ein Priester oder Diakon ihr vorsteht, mit dem sakramentalen Segen in der ortsüblichen Weise. Wenn Laien sie leiten oder wenn die Feier Teil eines „Ewigen Gebets“ ist und darum das Allerheiligste jetzt auf dem Altar bleibt, wird auf den sakramentalen Segen verzichtet. Dann kann die Feier so schließen:
- L: (alle knien) Lasset uns beten: Herr Jesus Christus, im wunderbaren Sakrament des Altares hast du uns das Gedächtnis deines Leidens und deiner Auferstehung hinterlassen. Gib uns die Gnade, die heiligen Geheimnisse deines Leibes und Blutes so zu verehren, dass uns die Frucht der Erlösung zuteil wird. Der du lebst und herrschest in Ewigkeit. –
Alle: Amen.
- L: Es segne uns der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. –
Alle: Amen.
- Gegebenenfalls bringt jetzt der/die Kommunionhelfer/ in das Allerheiligste zurück in den Tabernakel. Danach stehen alle wieder auf.
- L: Wir haben Jesus besucht, haben für ihn gesungen und zu ihm gebetet. Jetzt preisen wir ihn noch einmal mit dem Lied Te Deum laudamus (U 71). Danach verabschieden wir uns von ihm mit einer Kniebeuge und gehen leise hinaus.