Stephan Wahle: Die stillste Nacht. Das Fest der Geburt Jesu von den Anfängen bis heute, Freiburg i. Br.: Verlag Herder 2018; 224 S.; 25,00 €; ISBN 978-3-451-38804-0
Stephan Wahle legt seine stark nachgefragte Monographie „Das Fest der Menschwerdung“ (2015) nun als kompakte Ausgabe vor, um das Fest der Geburt Jesu von den Anfängen bis heute „einem größeren interessierten Publikum zugänglich zu machen“. Insgesamt sechs Themenblöcke behandeln die theologischen Hintergründe und österlichen Intentionen der biblischen Geburtserzählungen, erklären die Entwicklung des Doppelfestes Weihnachten/ Epiphanie und gehen auf die Entwicklung und die Theologie der Weihnachtsliturgie ein, blicken in die deutsche Weihnachtskultur hinein, zeichnen die „Entwicklung des bürgerlichen Heiligabendrituals“ nach und gehen auf die heutige Wahrnehmung in Glaube, Kultur und Gesellschaft ein.
Jedes dieser Kapitel ist (auch durch ein jeweiliges Schluss-Fazit) in sich abgeschlossen und kann ohne Kenntnis der anderen verstanden werden.
Wenn Fachbegriffe vorkommen, sind sie mit Hinweis auf ein Glossar im Anhang kenntlich gemacht, fremdsprachige Zitate sind übersetzt. Viele Abbildungen und hervorgehobene Zitate illustrieren den Text und lockern das Schriftbild auf. Dieses Buch offenbart viel Unbekanntes über das altbekannte Weihnachtsfest und seine theologische, liturgische und gesellschaftliche Umgebung und verhilft zu einem besseren Verständnis der Zusammenhänge und Bedeutungen.
Guido Fuchs: Unsere Weihnachtslieder und ihre Geschichte, Freiburg i. Br.: Verlag Herder, Neuauflage 2018; 192 S.; 10,00 €; ISBN 978-3-451-03141-0
Die Neuauflage dieses zuerst 2009 erschienenen Buches bietet Informationen zur Entstehung und zum geschichtlichen Kontext der Gesänge und Lieder, Anekdoten und Verknüpfungen mit der jüngeren Geschichte unserer Zeit. Darüber hinaus ist jeder Beschreibung der Text des Gesanges oder Liedes in voller Länge vorangestellt, sodass sich dort, wo das „Gotteslob“ nur eine Kurzfassung bietet, schon allein textlich eine neue Sicht öffnet.
Die Spannbreite des Repertoires reicht vom biblischen Philipperhymnus über alte kirchliche Hymnen wie „Komm, du Heiland aller Welt“, Kirchenlieder (z. B. „Ich steh an deiner Krippe hier“) und den Klassikern („Stille Nacht“, „O du fröhliche“) bis hin zu geistlichen wie weltlichen Liedern des 20. und 21. Jahrhunderts („Rudolph the Red-Nosed Reindeer“ als Beispiel eines Weihnachtsliedes ohne direkten christlichen Bezug oder die Weltjugendtagshymne „Venimus adorare eum“ von 2005).
Wer Anregungen für eine Predigt oder Ansprache zu einem Weihnachtsgesang/-lied sucht oder einfach mehr über diese Stücke erfahren möchte, wird in diesem Buch sicher Neues entdecken, darunter auch Gesänge und Lieder, die nicht im Stammteil der beiden „Gotteslob“-Ausgaben vorkommen.
Christoph Neuert, Trier