Das Fest Kathedra Petri oder Petri Stuhlfeier wurde bereits im 4. Jahrhundert in Rom gefeiert. Es hängt mit dem antiken römischen Totengedächtnis zusammen. Gegen Ende des römischen Kalenderjahres (nach unserer Rechnung vom 13. bis 22. Februar) wurden die Parentalia gefeiert, das Gedächtnis der verstorbenen Verwandten und Bekannten. Beim gemeinsamen Mahl am letzten Tag der Feier wurde ein Stuhl (lat. cáthedra) für die Verstorbenen freigelassen. Weil der Todestag des Apostels Petrus nicht bekannt war, feierte man ihn am 22. Februar.
Später wurde der für den verstorbenen Petrus freigehaltene Stuhl umgedeutet auf seinen bischöflichen Lehrstuhl (lat. ebenfalls cáthedra) und nunmehr der Übernahme des Bischofsamtes von Rom durch Petrus gedacht. Im Jahr 1558 wurde das Fest für die gesamte Kirche verbindlich – zusammen mit einem weiteren, aus Gallien übernommenen Kathedra-Petri-Fest am 18. Januar.
Nach der Kalenderreform nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist allein der Februar-Termin geblieben. Die liturgischen Texte beziehen sich nicht mehr auf das römische Bischofsamt, sondern auf Petrus als dem Felsen und Fundament der Kirche und ihres Glaubens.