Heute zum Heiligen Geist beten?, Kevelaer: Verlagsgemeinschaft topos plus 2017; 128 S.; 9,95 €; ISBN 978-3-8367-1075-6
Die Pfingstsequenz Veni Sancte Spiritus (GL 343; deutschsprachige Übertragung von Marie Luise Thurmair und Markus Jenny: GL 344) ist ein bedeutendes Zeugnis lateinischer Dichtkunst, das bis zum heutigen Tag ein traditioneller Bestandteil der pfingstlichen Messfeier ist. Die Sequenz bringt kunstvoll die Herabkunft des Heiligen Geistes an Pfingsten und die Gaben des Heiligen Geistes ins Wort – in 30 Zeilen mit jeweils sieben Silben als Symbol für die sieben Gaben des Heiligen Geistes.
Der Jesuit P. Hans Schaller nimmt die zehn Strophen der Pfingstsequenz als Ausgangspunkte dafür, (neu) zum Heiligen Geist beten zu lernen. Sein Buch handelt unter anderem von allgemeinen Regeln des Betens, erinnert aber auch an Altbekanntes und klammert Schwierigkeiten nicht aus. Schaller veranschaulicht, dass es sich beim Heiligen Geist nicht um eine abstrakte, unpersönliche Größe handelt, die uns heute nichts mehr zu sagen hat, sondern um die „verkörperte Liebe“ (Augustinus), die in der Kirche und in jedem Einzelnen konkret am Wirken ist.
Für „Gebets-Anfänger“ ist das Buch trotzdem weniger geeignet. Als Leser/in sollte man bereits einen Zugang zum spirituellen Denken mitbringen. Das Büchlein hat ein handliches Format – der ideale Begleiter für die Osterzeit auf das Pfingstfest zu!