Es spricht nichts dagegen, wenn man eine Maiandacht in eine Eucharistische Anbetung münden lässt. Auf diese Weise könnte sogar nochmal verdeutlicht werden, dass die Verehrung der Gottesmutter Maria nur von Christus her verstanden werden kann.
Man muss allerdings darauf achten, dass die beiden Gottesdienstformen Maiandacht und Eucharistische Anbetung nicht vermischt werden. Konkret bedeutet das, dass die Aussetzung des Allerheiligsten erst nach dem letzten Gebet bzw. Lied der Maiandacht erfolgen sollte. Denn der Gegenstand unserer Aufmerksamkeit und Betrachtung in Schriftlesungen, Liedern, Gebeten und Litaneien ist jeweils ein anderer: Das Gebet vor dem eucharistischen Brot ist ausdrücklich Christus-Gebet. Herz und Sinn richten sich ganz auf Jesus Christus aus, der im Sakrament gegenwärtig ist. Demgegenüber betrachten wir in einer Maiandacht v. a. das Leben und die Person Marias sowie ihre Bedeutung in der Geschichte Gottes mit uns Menschen. Vor dem ausgesetzten eucharistischen Brot zu Maria zu beten, macht daher nur wenig Sinn.
In jedem Fall sollte den Beterinnen und Betern nach der Aussetzung des Allerheiligsten eine angemessene Zeit der Stille zugestanden werden, um sich innerlich ganz auf Christus ausrichten zu können.