Mathias Hartmann / Peter Schwarz (Hg.): Neuendettelsauer Psalter, Neuendettelsau: Verlag Leben gestalten 2018; 432 S.; 24,90 Euro (ab 10 Stück je 19,90 Euro); ISBN 978-3-947552-00-9
Was erst einmal den Anschein erweckt, aus einem sehr evangelischen Umfeld (Diakonie Neuendettelsau) hervorgegangen zu sein, erweist sich bei näherem Hinsehen als in vollem Wortsinn ökumenisch. Das zeigt sich u. a. dadurch, dass das Deutsche Antiphonale (1979) der Benediktinerabtei Münsterschwarzach als musikalisches Vorbild diente oder dass die Psalmen für das Singen zu den Psalmtönen des „Gotteslob“ eingerichtet sind. Abgesehen davon sprechen die musikalische Qualität der neukomponierten Antiphonen, deren fokussierte Kürze und die benutzerfreundliche Anlage des Buches (gut gegliedertes Inhaltsverzeichnis, lesefreundliches Druckbild, hochwertiges Papier) dafür, dass der neue Neuendettelsauer Psalter auch das katholische Stundengebet bereichern kann.
Gewöhnungsbedürftig ist die Notation der Rezitationstöne in den Psalmtonmodellen, die sich durch die Verwendung von in die Länge gezogenen Rezitationsnoten von der Notation beispielsweise des „Gotteslob“ unterscheidet. Zudem ist nicht klar, warum die Flexa-Töne der Psalmtonmodelle bei den Psalmen nicht abgedruckt werden, selbst da nicht, wo im ersten Psalmvers eine Flexa vorhanden ist (z. B. S. 42).
Der Psalter bietet für jeden Sonn- und Feiertag, auch für einige im evangelischen Kirchenjahr verortete Heiligenfeste, ein eigenes Formular. Ergänzend finden sich Farbabbildungen verschiedener Paramente aus der Paramentenwerkstatt der Diakonie Neuendettelsau.
Axel Simon, DLI, Trier