In einem abendlichen Gottesdienst – Andacht, Wort-Gottes-Feier, Vesper oder Abendlob – ist das Anzünden und Weitergeben von Kerzenlicht eine ausdrucksstarke Zeichenhandlung, die unmittelbar wirkt und verstanden wird. Bei Anbruch der Dunkelheit danken wir Gott, dem Schöpfer der Welt, für das Licht, das das Leben auf der Erde ermöglicht, für Gottes Weisung in der Bibel, sein Wort, das uns leuchtet, und für seinen Sohn Jesus Christus, das „Licht der Welt“ (Joh 8,12; 9,5; 12,46).
- Zu Beginn des Gottesdienstes wird eine brennende (Oster-)Kerze entweder beim Einzug mitgetragen oder steht bereits im Kirchenraum an zentraler Stelle.
Im Advent kann auch der Adventskranz mit seinen brennenden Kerzen im Mittelpunkt des Geschehens stehen.
- Nach einem Lichtruf wird das Licht an die Versammelten, die Kerzen in den Händen halten, weitergegeben.
- Es folgen ein Lichthymnus und der dankende Lobpreis Gottes für das Licht.
- Dann wird der Gottesdienst fortgesetzt.
- Beispiele finden sich in GL 659–661,1 sowie GL-Österreich 988.
Als abschließendes Gebet für den Lichtritus eignet sich z. B. das folgende, das Teilnehmende eines Wochenendseminars von LITURGIE IM FERNKURS gemeinsam formuliert haben:
„Lasst uns beten.
Lichtspendender Gott, du hast uns deinen Sohn überlassen und damit unendlich viel Licht in die Welt gebracht.
Zeige uns Wege, wie wir dieses Licht in unseren Alltag tragen und unsere Mitmenschen, ob alt oder jung, für dich begeistern können.
Darum bitten wir durch Jesus Christus, deinen Sohn, unsern Herrn, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.
Amen.“