Das Geburtsfest Johannes’ des Täufers
wird sechs Monate vor dem Geburtsfest
Christi gefeiert. Dies berechnet sich aus
Lk 1,36, wonach Johannes’ Mutter zum
Zeitpunkt der Verkündigung an Maria
bereits im sechsten Monat schwanger war.
Das genaue Datum des 24. Juni hängt
somit von Weihnachten am 25. Dezember
ab. Für beide Daten spielt aber die
Lichtsymbolik eine große Rolle: Am
24. Juni werden die Tage „kürzer“,
während sie an Weihnachten wieder
„länger werden“. Auf diese natürlichen
Ereignisse wurde Joh 3,30 übertragen, wo
der Täufer sagt: „Er [Christus] muss
wachsen, ich aber geringer werden.“
So
gilt Johannes als Zeuge des Lichtes, wie
die Messe am Tag hervorhebt: Er sollte die
Menschen Israels auf die Ankunft des
Herrn vorbereiten (Eröffnungsvers, Joh
1,6–7 und Lk 1,17 zitierend) und Christus
entgegenführen (Tagesgebet). Deshalb
bittet das Tagesgebet, Gott möge alle, die
an ihn glauben, „auf dem Weg des Heiles
und des Friedens“ führen. Das Zeugnis des
Johannes über Christus (bes. Joh 1,29) ist Inhalt des
Gabengebets.
Die Präfation hebt in
diesem Zusammenhang hervor, dass
Johannes als einziger der Propheten den
Erlöser schauen konnte und diesen bis in
den Tod hinein bezeugte. Mit Gottes Hilfe
sollen auch wir Christus als unseren
Erlöser erkennen können (Schlussgebet).
In der Messe am Vorabend zitiert der
Eröffnungsvers die besondere Berufung
des Johannes aus Lk 1,14.15, die auch in
der Präfation (dieselbe wie in der Messe am Tag) erwähnt wird. Das Gabengebet
hat keinen direkten Bezug zu
Johannes, außer dass es sein Fest als
Anlass der Feier nennt. Das Schlussgebet
bittet um Johannes’ lebenslange
Fürsprache, die das Erbarmen Christi,
„des Weltenrichters“ erwirken möge, den
Johannes „als das Opferlamm für unsere
Sünden vorausverkündet hat“.