Wort Gottes feiern. Ein Ausbildungskurs für Gottesdienstbeauftragte, hg. vom Liturgiereferat der Diözese Würzburg, Würzburg: Echter Verlag 2020; 231 S.; 16,90 €; ISBN 978-3-429-05465-6
Seitdem in den 1960er-
Jahren die ersten frühen
Formen der Wort-Gottes-
Feier im deutschsprachigen
Raum entstanden
und in den
1970er-Jahren gezielt
gefördert worden sind,
hat sich bezüglich ihrer Verbreitung, Etablierung
und praktischen Ausgestaltung viel
getan. Wort-Gottes-Feiern gehören mittlerweile
in den meisten Diözesen des deutschsprachigen
Raums zum festen Programm
gottesdienstlichen Lebens, auch wenn ihnen
immer noch die Aura des „Mess-Ersatzes“
anhaftet.
Doch das Bewusstsein und das Verständnis
steigt stetig, dass es sich bei der
Wort-Gottes-Feier um eine eigenständige
Form kirchlicher Liturgie handelt, in der
Christus in seinem Wort, in der feiernden
Gemeinde und den verschiedenen Symbolen
gegenwärtig ist – auch dank einer
kontinuierlichen Professionalisierung des
Leitungsdienstes, der von bischöflich beauftragten
Laien mit viel Engagement und
Herzblut ausgefüllt wird.
Um die Ausbildung dieser Gottesdienstbeauftragten
zu unterstützen,
werden in vielen Diözesen eigene Materialien
angeboten. So ist auch das vorliegende
Buch entstanden: Es wurde zwar
ursprünglich aus Begleitmaterial für den
rund einjährigen Ausbildungskurs für
Gottesdienstbeauftragte im Bistum Würzburg
konzipiert, doch geht sein Nutzen
weit über diesen hinaus. Vielmehr handelt
es sich um ein Nachschlagewerk und Praxisbegleiter
für alle, die sich für die Feier
von Wort-Gottes-Feiern engagieren. Als
Grundlage fungiert das liturgische Werkbuch
für die Sonn- und Festtage „Wort-
Gottes-Feier“, das 2004 für die Bistümer
Deutschlands und Österreichs sowie das
Erzbistum Luxemburg herausgegeben
worden ist.
Jedes Element der Wort-Gottes-Feier,
von der Versammlung der Gemeinde bis
zum Auszug der liturgischen Dienste, wird
in diesem Buch ausführlich behandelt,
wozu – sehr leserfreundlich – auf eine vierteilige
Gliederung zurückgegriffen wird:
(Begriffs-)Erklärung – (theologischer bzw.
historischer) Hintergrund – Grundform –
Gestaltungsmöglichkeiten.
Gerahmt wird dieser Hauptteil außerdem
durch Kapitel zu liturgischen Grundfragen
(z. B. Sprache und Musik, Handlungsorte,
liturgische Kleidung) und allgemeinen
Hinweisen etwa zur Vorbereitung
der Feier, zur Psychologie des Gottesdienstes
oder zum Kirchenjahr. Eingestreute
Grafiken versuchen, schwierige Sachverhalte
zu visualisieren. Auch das umstrittene
Thema „Austeilung und Empfang der
Kommunion“ wird behandelt – allerdings
in einem eigenen, abgegrenzten Kapitel,
um zu verdeutlichen, dass die Kommunionfeier
normalerweise nicht Bestandteil
der sonntäglichen Wort-Gottes-Feier
ist.
Das Buch bietet einen fundierten Überblick
für alle, die in die Planung und Gestaltung
von Wort-Gottes-Feiern eingebunden
sind. Es ist zu hoffen, dass es weite Verbreitung
findet und damit wesentlich zur Qualitätssicherung
dieser Feierform beitragen
kann.
Manuel Uder, Trier