Eröffnungsteil
-
Eröffnungslied: Herr, du bist mein Leben (GL 456)
- Kreuzzeichen, liturgischer Gruß
- Einführung:
Leiter/in: In diesen ersten Tagen des Februars
stehen besonders die Kerzen im Mittelpunkt
unserer liturgischen Feiern: Gestern
das Fest der Darstellung des Herrn, „Mariä
Lichtmess“, mit der Kerzensegnung und
dem Blick auf Christus als das Licht der
Welt. Und heute der Gedenktag des heiligen
Blasius, der sehr oft mit zwei gekreuzten
Kerzen in der Hand dargestellt wird. Diese
beiden Kerzen werden auch heute verwendet,
wenn am Ende dieser Andacht der
traditionelle Blasiussegen gespendet wird.
Das Licht der vielen Kerzen, die bei unseren
Gottesdiensten brennen, weist auf den
hin, der als das wahre Licht in diese Welt
gekommen ist. Jetzt, wenn die Tage wieder
länger werden, spüren wir, wie wichtig dieses
Licht für unser menschliches Leben ist.
So wie es bei den Pflanzen ohne Licht kein
Wachstum gibt, so können auch wir Menschen
uns nur recht entfalten, wenn wir
jeden Tag die nötige Dosis Licht bekommen.
Als Christen sind wir „Kinder des Lichtes“,
wie der Apostel Paulus schreibt. Lassen wir
uns erfüllen von seinem Licht, das uns an
Weihnachten aufgestrahlt ist und das uns
begleitet – bis heute und durch dieses ganze
Jahr hindurch. Der heilige Blasius geht uns
als Zeuge für dieses Licht voran.
- Kyrie-Rufe:
L: Herr Jesus, du bist das Licht der Welt, das
jeden Menschen erleuchtet. Herr, erbarme
dich.
– Alle: Herr, erbarme dich.
L: Herr Christus, dein Licht durchbricht
die Finsternis des Todes. Christus, erbarme
dich.
– A: Christus, erbarme dich.
L: Herr Jesus, du erleuchtest uns, damit
wir dich immer neu erkennen. Herr, erbarme
dich.
– A: Herr, erbarme dich.
- Gebet:
L: Allmächtiger Gott, du hast deinen Sohn
Jesus als Licht, das alle Menschen erleuchtet,
in die Welt gesandt. Er ist dein Wort,
durch das du selbst zu uns sprichst, er ist
der Weg, auf dem wir zu dir gelangen. Dich,
Gott, bitten wir: Lass uns Zeugen für dieses
Licht sein, indem wir selbst unser Lebensumfeld
durch unser Tun hell machen und die Menschen zu deinem Sohn führen.
Gib uns den Mut, wie der heilige Blasius
Zeugnis zu geben von der Hoffnung, die
uns erfüllt. Darum bitten wir durch ihn,
Christus, unseren Herrn.
Hauptteil
-
Lesung: Mk 16,15–20 (Lektionar V,
S. 541, vom Gedenktag)
- Impulse für eine Ansprache:
-
Die Legende, die sich um den heiligen
Blasius rankt, ist sehr bekannt: Blasius, der
im armenischen Sebaste Bischof war, wurde
aufgrund seines christlichen Glaubens
gefangengenommen und in den Kerker geworfen.
Eines Tages kam eine Mutter zum
Gefängnis geeilt, ihr Sohn hatte eine Fischgräte
verschluckt und drohte zu ersticken.
Durch ein Gebet des Bischofs wurde der
Junge auf wundersame Weise geheilt. Blasius
selbst drohte ein weniger angenehmes
Schicksal: Er wurde mit eisernen Kämmen
zerfleischt und starb wohl um das Jahr 316.
Mehr ist über den heiligen Bischof, der den
Märtyrertod erlitt, nicht bekannt. Und dennoch
erfreut er sich bis heute einer sehr
großen Verehrung, vielerorts wird er sogar
zu den „Vierzehn Nothelfern“ gezählt.
- Aufgrund des von ihm vollbrachten
Wunders wird Blasius als Patron gegen
Halskrankheiten angerufen. Der Blasiussegen,
der in vielen Gegenden (heute)
erteilt wird, macht dies sehr anschaulich.
Doch was drückt dieser Segen, der mit
zwei gekreuzten, brennenden Kerzen erteilt
wird, eigentlich aus? Geht es wirklich
nur um den Schutz vor Halskrankheiten
oder kommt durch dieses Ritual nicht etwas
viel Tieferes, viel Menschlicheres zum
Ausdruck?
- Es gibt viele Redewendungen, die sich
mit dem Hals beschäftigen: Man kann von
etwas einen Hals bekommen oder den Hals
vollhaben; manchmal hat man gar einen
Frosch im Hals oder man wagt eine Unternehmung
„Hals über Kopf“. All dies hat mitunter
einen recht negativen Beigeschmack.
Den Frosch im Hals kann man nicht gebrauchen,
wenn man Rede und Antwort
stehen muss. Und auch der dicke Hals ist
mehr Hindernis als Hilfe. Der Blasiussegen
fasst all dies zusammen und sagt: So soll es
nicht sein! Ich wünsche dir vielmehr, dass
du auf die Fürsprache dieses Heiligen vor all dem erspart bleibst, dass dir das Wasser
nie bis zum Hals steht und dass du immer
einen freien Hals hast, das zu sagen, was
nottut.
- Der Hals steht zwischen Kopf und
Rumpf, er ist gewissermaßen die Verbindung
zwischen Hirn und Herz. Beides gehört
zusammen, und wo diese Verbindung
gestört ist, da wird es oftmals problematisch,
da ist man zu verkopft oder handelt
ganz unüberlegt nur nach dem Herzen. Es
braucht beides, Herz und Hirn. Auch hier
ist der Blasiussegen bedeutsam, der gerade
den Hals in den Blick nimmt. Er kann uns
sagen: Hab immer die richtige Balance aus
Herz und Kopf! Wenn du etwas tust, dann
benutze immer beides – dann kann es auch
gut werden.
- Am Gedenktag des heiligen Blasius
schauen wir besonders auf unseren Hals.
Eine Gegend, die sehr selten besondere Beachtung
findet. Aber die sehr wichtig ist,
um ein ausgeglichenes Leben zu führen.
Auf die Fürsprache des heiligen Blasius
lassen wir uns segnen, auf dass wir immer
Zeugnis geben können von dem Großen,
das wir mit dem Verstand ergriffen haben
und von dem unser Herz voll ist.
- Lied: Für alle Heilgen in der Herrlichkeit (GL 548)
- Fürbitten:
L: Gott ist uns in seinem Sohn Jesus Christus
nahegekommen, in ihm hat er unser Leben
geteilt. Auf die Fürsprache des heiligen Bischofs
Blasius treten wir mit unseren Bitten
vor Gott und rufen zu ihm:
- Wir beten für die Menschen, die an
Leib und Seele erkrankt sind, und für alle,
die in ihrer Krankheit keine Hoffnung
mehr haben.
- Wir beten für die Menschen, die Leid
und Not erfahren müssen, und für alle, die
um einen geliebten Menschen trauern.
- Wir beten für die Menschen, die mit
ihrem Wort und durch ihr Leben das Evangelium
verkünden, und für alle, die ihr
Zeugnis hören und sehen.
- Wir beten für die Menschen, die um
ihre Fehler und Unzulänglichkeiten wissen,
und für alle, die sich nicht bewusst sind,
was sie anderen schuldig bleiben.
- Wir beten für die Menschen, die aufgrund
ihres Glaubens an Jesus Christus
gestorben sind, und für alle Toten, an die
niemand mehr denkt.
L: Gott, unser Vater, du weißt um unsere
Not, du kennst unser Versagen und unsere
Sehnsucht nach Heilung. Dir vertrauen wir
an, was uns bewegt, dir öffnen wir unser
Herz. Nimm unsere Bitten an und erhöre
sie in deiner Güte, durch Christus, unseren
Bruder und Herrn.
– A: Amen.
- Vaterunser
Schlussteil und Segen
- Gebet:
L: Heiliger Gott, höre unser Beten, das wir
vor dich bringen. Sieh gnädig auf uns, die
wir uns vor deinem Angesicht versammelt
haben. Wir haben auf dein Wort gehört und
des heiligen Bischofs Blasius gedacht, der
mutig für dich Zeugnis abgelegt hat. Wir
bitten dich: Wenn wir wieder auseinandergehen,
dann bleib du bei uns, begleite uns
auf unseren Wegen und führe uns immer
näher zu dir hin. Dann können wir dich mit
allen Engeln und Heiligen loben und preisen
auf ewig. Darum bitten wir dich durch Jesus
Christus, unseren Herrn.
– A: Amen.
- Einladung zum Empfang des Blasiussegens:
L: Sie sind nun eingeladen, den Blasiussegen
zu empfangen. Wir beten zu Gott, dass
er uns auf die Fürsprache des heiligen Bischofs
Blasius vor Halskrankheiten und allem
Übel bewahre. Wir bitten ihn, dass uns
das Wasser nie bis zum Hals stehen möge,
dass wir im Umgang mit den Mitmenschen
keinen dicken Hals kriegen und dass wir
Menschen sind, deren Botschaft überzeugt,
weil sie aus dem Herzen kommt, aber nie
kopflos ausgesprochen wird.
An die Andacht schließt sich der Blasisussegen
an. Sollte ein Laie die Feier leiten, spricht
er/sie die zweite Segensbitte aus dem Benediktionale
(Nr. 6, S. 52) ohne Segensgebärde:
„Der allmächtige Gott schenke dir Gesundheit
und Heil. Er segne dich auf die Fürsprache
des heiligen Blasius durch Christus,
unseren Herrn.“