Stefan Kopp/Benjamin Krysmann (Hg.): Online zu Gott?! Liturgische Ausdrucksformen und Erfahrungen im Medienzeitalter (Kirche in Zeiten der Veränderung 5), Freiburg i. Br.: Verlag Herder 2020; 240 S.; 26,00 €; ISBN 978-3-451-38825-5
Als die interdisziplinäre Tagung, aus der
oben genanntes Buch hervorgegangen
ist, im Herbst 2019 stattfand, konnte noch
niemand erahnen, wie aktuell das Thema
plötzlich sein wird: Gehen Kirche und liturgisches
Leben überhaupt medial und, wenn
ja, wie? Die vergangenen Monate haben
eindrücklich bewiesen, dass ein Zusammengehen
von Medien und Gottesdienst
möglich und für die Pastoral von enormer
Bedeutung ist.
Der vorliegende, interdisziplinäre Tagungsband
untersucht in 13 Beiträgen
unterschiedliche Aspekte im Schnittfeld
von Liturgie und Medien (v. a. Internet).
Zwar begann die Erarbeitung erster Beiträge
noch vor der Corona-Pandemie, doch
machte es der jetzige Erscheinungstermin
möglich, erste Erfahrungen aus dieser Zeit
zu berücksichtigen. Aufgezeigt werden
Chancen (etwa in Bezug auf unsere Gesellschaft,
für die Medienkonsum zum Lebensalltag
gehört), aber auch Grenzen digitaler
Kommunikationsmittel (z. B. in Bezug auf
sakramentale Feiern). – Der Aufsatzband
eignet sich für alle, die Interesse an einer
(liturgie-)wissenschaftlichen Vertiefung
dieses hochaktuellen Themenfeldes haben.
Manuel Uder, DLI, Trier
Alexander Deeg/Christian Lehnert (Hg.): Stille. Liturgie als Unterbrechung (Beiträge zu Liturgie und Spiritualität 33), Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2020; 180 S.; 24,00 €; ISBN 978-3-374-06652-0
In diesem Aufsatzband mit insgesamt zehn
Beiträgen beschäftigen sich verschiedene
Autoren mit dem Thema „Stille“. Die einzelnen
Stimmen reflektieren grundlegend
darüber, wie Stille mit Theologie, Spiritualität
und Gottesdienst in Verbindung
steht. Insgesamt stellen die verschiedenen
Beiträge des Buches die ambivalente Bedeutung
von „Stille“ in der Liturgie und
Spiritualität heraus: Einerseits kann diese
wohltuend sein und Verinnerlichung,
Ruhe und spirituelle Resonanz bedeuten.
Andererseits kann Stille gerade in den Geprägten
Zeiten erzwungen wirken und im
extremen Fall sogar Schmerz verursachen.
Eine zentrale Frage zieht sich durch die
einzelnen Beiträge wie ein roter Faden:
Wird im Gottesdienst nicht insgesamt zu
viel bzw. zu schnell geredet? Und können
womöglich Momente der Stille dieser Problematik
entgegenwirken?
Der Autorenkreis ist interdisziplinär
ausgerichtet: Theologen, Musiker und
Kulturwissenschaftler setzen sich mit
dem Thema „Stille“ auseinander. Aber
auch die interkonfessionelle Ausrichtung
der einzelnen Beiträge von Vertretern der
evangelischen, katholischen und orthodoxen
Kirche gestalten diesen Aufsatzband
anregend.
Stud. theol. Theresa Seitz, Würzburg