Pfingstmontag (B) – (24. 5.):
Kraft für den Dienst
Einführung: Wie ein Nachklang wirkt der heutige Festtag: Liturgisch befinden wir uns schon wieder im Jahreskreis, gestern haben sich die fünfzig Tage der Osterzeit erfüllt. Der Pfingstmontag ist ein Übergangstag. Langsam dürfen wir wieder in den Alltag hineingleiten. Geführt werden wir vom Heiligen Geist, der auf die Jünger herabgekommen ist. Den Alltag müssen wir nicht alleine meistern – in seinem Geist ist Gott allezeit bei uns, stärkt uns und erfüllt uns mit Kraft für unseren Dienst.
Verkündigung – Leitgedanken: Jerusalem, das Zentrum seit den Ostereignissen, wird verlassen: Jetzt müssen die Jünger in der weiten Welt das Evangelium verkünden (1. Les.). Dazu haben sie die Kraft des Geistes empfangen, durch den sie Gottes besonderes Eigentum geworden sind (2. Les.). Im Geist haben sie Jesus als den Sohn des lebendigen Gottes erkannt und können ihn als solchen nun verkünden (Ev.).
Allgemeines Gebet
Wir haben den Heiligen Geist empfangen, der uns zu Kindern Gottes macht. Zu ihm, unserem himmlischen Vater, kommen wir vertrauensvoll und bitten:
- Wir beten für die Jugendlichen und Erwachsenen, die in diesem Jahr das Sakrament der Firmung empfangen.
– Stille – Gott, unser Vater: Erhöre unser Gebet.
- Wir beten für alle, die in diesen Tagen auf Reisen sind, und für jene, die in diesem Jahr auf ihren Urlaub verzichten müssen.
- Wir beten für die Kirche in China und für alle, die dort das Evangelium von Christus, dem Sohn Gottes, verkünden.
- Wir beten für alle, die still und unbemerkt in kleinen Gesten der Liebe Zeugnis geben von der nahegekommenen Gottesherrschaft.
- Wir beten für unsere Verstorbenen und denken heute besonders an die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt.
Gott, du schenkst uns deinen Heiligen Geist, damit wir dich erkennen und ihn, den du gesandt hast, Jesus Christus, der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.
Fabian Brand
Dreifaltigkeitssonntag (B) – (30. 5.):
Ich bin mit euch alle Tage
Einführung: „Des freu sich alle Christenheit und lobe die Dreifaltigkeit von nun an bis in Ewigkeit“, heißt es in einem berühmten Osterchoral. Auch wenn uns Christen die Vorstellung des Beziehungsgeflechts eines dreifaltigen Gottes nicht ganz einfach fallen mag – reicht uns nicht vielleicht einfach der Gedanke daran, dass wir nie alleine sind, sondern stets von einem liebenden Vater, einem mitfühlenden Bruder und einem unterstützenden Freund geführt und begleitet werden?
Verkündigung – Leitgedanken: Als Kinder Gottes sind wir zu einem achtsamen Umgang miteinander ermahnt (Ev.). Dafür geben die Regeln und Gebote des Herrn eine erste Orientierung (1. Les.), denn die Gesetze des Herrn stehen für Gerechtigkeit ein, auf sein Tun ist Verlass (Psalm). Wenn wir nicht sofort den richtigen Weg wissen, können wir uns von Gottes Geist leiten lassen (2. Les.) und darauf vertrauen, dass Gott uns alle Tage unseres Lebens zur Seite steht (Ev.).
Allgemeines Gebet
Dreieiniger Gott, dir ist alle Vollmacht gegeben im Himmel und auf der Erde, deshalb kommen wir nun mit unseren Bitten zu dir:
- Du hast gesagt: „Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern.“ Daher bitten wir für alle, die sich einsetzen, den Glauben an den dreieinigen Gott in der Welt zu verkünden.
– Stille – Gott Vater.
- Du hast gesagt: „Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Daher bitten wir für alle Unentschlossenen, dass sie zum Glauben finden und dich als den dreieinigen Gott erkennen können.
– Stille – Gott Sohn.
- Du hast gesagt: „Siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“ Daher bitten wir für alle Verstorbenen, damit sie nach dem Ende dieser irdischen Welt in der ewigen Gemeinschaft bei dir sein können.
– Stille – Gott Heiliger Geist.
Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist. Wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit.
Theresa Seitz
Fronleichnam (B) – (3. 6.):
Bekenntnis
Einführung: Brot ist die Nahrung des Alltags, Wein das Getränk des Festes. Unter diesen beiden zentralen Gestalten vollzieht sich das Herrenmahl der Christen: das Gedächtnis des letzten Abendmahles Jesu mit seinen Jüngern, die heilige Eucharistie. Jesus Christus gibt in den Zeichen von Brot und Wein sein Fleisch und Blut für das Leben der Welt. Daran glauben wir, davon sind wir überzeugt, dazu bekennen wir uns heute in aller Öffentlichkeit.
Verkündigung – Leitgedanken: Im Bund am Sinai nimmt das Volk Israel einmütig die Worte und Weisungen Gottes an (1. Les.). Jesu Lebenshingabe in den Tod übersteigt alle Opfer des Ersten Bundes. Er hat uns die Erlösung gebracht und ewiges Leben verheißen (2. Les.). Brot und Wein sind die mächtigen Zeichen für den geopferten Leib Christi und sein Blut, mit dem er den Bund Gottes mit uns Menschen besiegelt hat (Ev.).
Allgemeines Gebet
Jesus Christus stillt den Hunger der Menschen nach dem Leben in Fülle. Ihn bitten wir:
- Für die Mächtigen in Politik und Wirtschaft: um die Erkenntnis der Wege, wie Hunger, Not und Ungerechtigkeit in der Welt zu überwinden sind.
– Stille – Christus, höre uns.
- Für die christlichen Kirchen und Gemeinschaften: um Einsicht und Kraft, damit sie zur Einheit im Glauben und zur eucharistischen Mahlgemeinschaft gelangen.
- Für alle, die heute ihren Glauben durch die Teilnahme an der Prozession öffentlich bekennen: um die Stärkung ihres Glaubens an deine Gegenwart in Wort und Sakrament.
- Für die Kranken, Notleidenden und Verzweifelten: um die Befreiung aus ihrer Not und neuen Lebensmut.
Gott, unser Vater, durch deinen Sohn Jesus Christus stillst du unseren Hunger nach dem wahren Leben. Dir danken wir, und dich loben und preisen wir jetzt und in Ewigkeit.
Andreas Gottschalk
10. Sonntag im Jahreskreis (B) – (6. 6.):
In Gott daheim
Einführung: Auch wenn der Mensch als Bild Gottes geschaffen ist, fehlt ihm die Vollkommenheit. Wir brauchen Hilfe, Erneuerung, Erkenntnis und Wachstum. Wo wir zu dieser Armut stehen, kann Gottes Wirken beginnen. Lassen wir uns von ihm berühren.
Verkündigung – Leitgedanken: Der Mensch ist Gottes Geschöpf. Davon lossagen kann er sich nicht. Er bleibt auf seinen Schöpfer verwiesen und bekommt alles Gute von ihm (Tagesgebet). Dies entbindet allerdings nicht davon, die Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen (1. Les.), sich Tag für Tag neu dem Leben und auch dem Gegenwind darin zu stellen (2. Les. + Ev.). Der Mensch ist auf Gott hin geschaffen. Wer in dieser Zukunft seine Heimat hat, ist nicht gebunden an irdische Bande. Und wer den Heiligen Geist erkennt und bejaht, hat Bestand (Ev.).
Allgemeines Gebet
Jesus Christus, du hast dein Leben für uns Menschen eingesetzt. Wir kommen zu dir und bitten um den Geist der Hingabe und der Liebe:
- Für unseren Papst und die Bischöfe und für alle, die an ihrer Hirten- und Leitungsaufgabe in der Kirche teilhaben.
– Stille – Christus, höre uns.
- Für die Frauen und Männer, die in Spaltungen und Konflikten in Familien, Gruppen, in der Kirche oder zwischen Ländern und Völkern vermitteln.
- Für alle, die sich im Gesundheitswesen, in der Arbeit mit Betagten, in sozialen Diensten, bei den Menschen am Rande engagieren.
- Für die Kinder und Jugendlichen, die ihren Platz in der Welt und Werte für ihr Leben ertasten.
- Für jene, die vom Leben oder von Menschen enttäuscht wurden und sich der Freude und dem persönlichen Wachsen verschließen.
Erhöre uns, Gott, denn du bist unser Schöpfer. Du sorgst für uns wie ein guter Vater und eine gute Mutter. In dir sind wir daheim alle Tage unseres Lebens.
Barbara Walser