Schwarz mit hellen Untertönen: Gedanken und Vorschläge für die Gestaltung liturgischer Gewänder für das Begräbnis Von Felix Evers, Christof Rudolf Kraus Gd 20/2022, 56. Jahr S. 234-235 / 3 Kommentare Diesen Artikel jetzt lesen! Im Abo Ihr Plus: Zugriff auch auf alle anderen Artikel im Abo-Bereich 3 Hefte + 3 Hefte digital 0,00 € danach 107,10 € für 21 Ausgaben pro Jahr + Digitalzugang inkl. MwSt., zzgl. 21,00 € Versand (D) 3 Hefte digital 0,00 € danach 94,50 € für 21 Ausgaben pro Jahr im Digitalzugang inkl. MwSt., Im Abo Im Digital-Abo Abo testen Digital-Abo testen Sie haben ein Abonnement? Anmelden Teilen Teilen Whatsapp Mailen Überschrift Artikel-Infos Autor/in Felix Evers ist Pfarrer in Hamburg-Billstedt. Christof Rudolf Kraus ist Byzantinist. Auch interessant Plus 23-24 / 2024 S. 257-259 „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit!“ Von Marco Benini Plus 22 / 2024 S. 245-247 Urne wie Sarg? Asche wie Leichnam? Von Jakob Patsch Plus 11 / 2024 S. 121-122 Gottesdienstvorbereitung Den richtigen Ton finden: Praktische Hilfen beim Anstimmen von Liedern und Gesängen Von Axel Simon Diskussion Kommentieren 3 Kommentare Von Lorenz Rösch am 28.10.2022 Ich bin auch für schwarz und gold, aber nicht ohne violett. (Ein entsprechendes Messgewand habe ich vor Jahren bei einem der bayrischen Kirchenbedarfshäuser gefunden.) Ggf. auch nacheinander: violett zum Requiem, schwarz zur Beisetzung. Wenn es denn ein Requiem gibt. Ansonsten kann man davon ausgehen, dass das Schwarz bereits in der Dekoration präsent ist. Warum violett? Weil das kirchliche Beten durchaus nicht davon ausgeht, dass das Heil eh längst gesichert ist und einfach affirmativ Ostern gefeiert werden könnte. Weil es auch und gerade nach Jesu Erlösungsopfer gemäß 2 Makk 12 nicht "überflüssig und sinnlos" ist, "für die Toten zu beten" und sie durch die Zuwendung dieses Opfers zu "entsühnen, damit sie von der Sünde befreit werden". Die Logik von Pfr. Evers erinnert mich an unseren gemeinsamen Lehrer Peter Knauer SJ, der das katholische "sowohl - als auch" mit einer mathematisch deduzierenden Theologie aufzulösen versucht. In der Konsequenz müsste man die ganze Begräbnisliturgie entsorgen. Man müsste aber auch große Teile des Neuen Testaments umschreiben, wo neben der unbedingten Liebe Gottes, die stellvertretend Sünde und Tod auf sich nimmt, der drängende Ruf zur Umkehr (zur Annahme dieser Liebe) steht und die Konsequenzen der Sünde (auch des Getauften) vor Augen gehalten werden. Gerade auch in dieser Hinsicht sollte die Kirche „Sprachlosigkeit überwinden“ und nicht vorschnell das österliche Mäntelchen über alles werfen. Wir haben zwar selten Menschen zu bestatten, die bis zuletzt in der Bosheit verharrt haben, aber wohl auch selten solche, die wenigstens zuletzt ganz der ihnen geschenkten Gnade und Berufung entsprochen hätten. Die katholische Glaubenspraxis nimmt ihren Platz lieber an der Seite dessen ein, der unter Einsatz seiner ganzen Existenz beim Vater für uns eintritt, als ohne eigenes Engagement die von ihm vollbrachte Rechtfertigung zu feiern. Recht verstanden, wird das den Beteiligten zugleich zum Anruf, selber je noch ernsthafter aus der Auto-Existenz in die Pro-Existenz überzugehen, die das Kennzeichen des Erlösers und der Erlösten ist. Antworten Schreiben Sie eine Antwort Angemeldet kommentieren Als Gast kommentieren Anmeldung E-Mail * Passwort * Passwort vergessen? Angemeldet bleiben Anmelden Diese Angaben benötigen wir von Ihnen. Ihre E-Mail-Adresse zeigen wir nicht an. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Name angezeigt wird, wählen Sie bitte zusätzlich einen Anzeigenamen, den wir dann anstelle Ihres Namens veröffentlichen. 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Kommentieren Von Felix Evers am 28.11.2022 Danke für den Rekurs auf Peter Knauer SJ, der in meinen Augen zu den wenigen Ausnahmetheologen gehört, die in der Lage sind, die gesamte Theologie so ins Wort zu bringen, das diese vor der Vernunft standhält - und ohne Gott zu einem Teil unserer Welt zu machen. Für die Toten beten? Ja, indem wir uns ihrer - wie auch Jesu - bleibenden Gegenwart bewusst werden (himmlische und irdische Kirche), aber eben nicht, indem wir vernunftwidrig behaupten, für die Verstorbenen gäbe es noch Raum oder Zeit. Mit dieser Lüge hat die Kirche in ihren jahrhunderten zu viel Geld verdient und zu viele Seelen verdorben (geistlicher Missbrauch). Wer z.B., wie es mir täglich immer noch begegnet, die Hölle als Ort einer möglichen Verdammnis Gottes predigt, versündigt sich an Gottes bedingungsloser Liebe und an den Schutzbefohlenen, die oft unkritisch der Predigt glauben. Hölle, so auch im Katechismus, ist die reale Möglichkeit des Selbstausschlusses vom Liebesangebot Jesu im Todesaugenblick. Das irdische Leben wird durch den Tod beendet. Es findet keine Fortsetzung über den Tod hinaus statt, wie es Bischof Franz Kamphaus einmal treffend für einen Beitrag in der FAZ formuliert hat. Dennoch behält der Tod nicht das letzte Wort. Es ist dieses irdische Leben, das vom liebenden Gott vollendet und gewandelt wird. „Ewiges Leben“ ohne Raum (im Himmel ist es nicht „voll und überfüllt“, der Himmel ist nicht „oben“) und ohne Zeit (im Himmel ist es nicht „langweilig“; ein Verstorbener muss auch nicht noch "Jahre büßen") meint ein Leben in vollkommener Gemeinschaft mit Gott. Die Vollendung eines Menschen bzw. die Wiederkunft Jesu "am Ende der jeweiligen lebenszeit" findet statt zu dem Zeitpunkt, der auf dem Totenschein steht, weil ja Raum und Zeit im Todesaugenblick enden; deshalb passt die violette Farbe eben nicht. In einem Requiem bitten wir nicht darum, dass Jesus den Verstorbenen irgendwann einmal in den Himmel führen möge (Futur); nein! Der Verstorbene ist bereits im Todesaugenblick vollendet worden (Perfekt)! Hier liegt auch sprachlich die wohl schlimmste Sünde der Kirche vor, dass wir die Osterhandlung Jesu in eine nebulöse Zukunft versetzen, obwohl diese Erlösungstat in Wahrheit längst geschehen ist. An diesem Punkt schreit ein moderner Ablasshandel zum Himmel; hier geschieht geistlicher Missbrauch. Niemand braucht "für die Verstorbenen zu beten"; vielmehr singen wir das Lied "Preis dem Todesüberwinder" im Requiem für den Verstobenen: "Halleluja, Julia / Helmut / N.N. lebt!" Zudem habe ich durch meinen geistlichen Begleiter, Pater Dr. Reinhard Körner, gelernt - durch die Exegese der Heiligen Schrift - die Bibel auf ihre Mitte hin zu lesen; auch unsere muslimischen Geschwister lernen, nicht alles zu glauben, was geschrieben steht. Mit Zitaten aus dem Kontext können sogar religiöse Krige begründet werden. Weihnachten liegt ein Mensch in der Krippe - kein Buch. Als man Jesus den Propheten Jesaja reichte, fand unser Erlöser ein Endzeitwort vor - und sagte stattdessen, dass sich das Schriftwort heute in IHM erfüllt habe. Das Christentum ist keine Buchreligion. Gesegnete Adventszeit!Felix Evers Von Michael Pfeifer am 24.10.2022 Endlich mal ein Plädoyer für Schwarz als liturgische Farbe! Es ist doch kaum einzusehen, warum (auch bischöfliche) Totenliturgien in Violett gefeiert werden und damit den Bußakzent visualisieren. Die Trauerfarbe in unserem Kulturraum ist nun einmal Schwarz. Dieses um Auferstehungsakzente zu ergänzen ist sicher zielführend. Auch Laien sollten Begräbnisse nicht allein mit weißer Albe leiten, sondern wenigstens mit zusätzlichen Gewandstücken (Pluviale, Skapulier) passende Farbakzente setzen. 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Plus 11 / 2024 S. 121-122 Gottesdienstvorbereitung Den richtigen Ton finden: Praktische Hilfen beim Anstimmen von Liedern und Gesängen Von Axel Simon