St. Martin feiern

Eine Gemeindereferentin beklagt, dass St.-Martin-Feiern oft „reine Folklore“ geworden sind. Wie könnte dagegen eine liturgischen Form aussehen?

Je nach örtlicher Tradition beginnen Martinsfeiern mit einer Prozession mit Laternen. Nach Kreuzzeichen und einer kurzen Einführung können die Kinder und die Laternen gesegnet werden (Benediktionale, S. 80 f.).

Dann setzt sich der Zug mit den Laternen und Martinsliedern zur Kirche oder zum Ort des Martinsspiels in Bewegung. Es ist oft vorteilhaft, dass jemand mit dem Mikrofon vorsingt (Tragelautsprecher).

In der Kirche erfolgt ein kurzer Wortgottesdienst mit dem Evangelium, „das für den hl. Martin wichtig geworden ist“: Mt 25,31–40: „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan“ (Lektionar VI, S. 729 f.).

Dann führen die Kinder das Martinsspiel auf. Neben der Mantelteilung sollten auch Martins Traum, in dem er Jesus mit dem halben Mantel bekleidet sieht, und sein weiteres Leben erzählt werden.

Darauf aktualisiert eine Auslegung das Beispiel des hl. Martin und das Evangelium z. B. auf heutiges Teilen hin. Man kann auf Heilige wie Martin als Vorbilder für ein frohes Leben eingehen. Die Verbindung zur Prozession lässt sich leicht integrieren: Teilen bringt Licht in die Welt. Die Ansprache sollte auch die Eltern einbeziehen, indem sie etwa an die Wichtigkeit von Vorbildern für die Kinder erinnert („Welches Vorbild bin ich?“).

Zum Abschluss folgen die Fürbitten (von Kindern bzw. Elternvertretern vorgetragen), das Vaterunser und das Schlussgebet (vgl. Benediktionale, S. 81 f.).

Am Ende werden je nach Region Martinsbrezeln oder Brötchen, die man leicht in zwei Hälften teilen kann, gesegnet (ebd., S. 84). Je zwei Kinder bekommen eine/s zum Teilen.

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