Bauten für die ZukunftNeuerscheinung zu Chancen und Grenzen des Konzepts der ökumenischen Kirchenzentren

Albert Gerhards/Stefan Kopp (Hg.): Von der Simultankirche zum ökumenischen Kirchenzentrum. Sakralbauten im Spannungsfeld christlicher Konfessionen (Kirche in Zeiten der Veränderung 10), Freiburg i. Br.: Verlag Herder 2021; 336 S.; 32,00 €; ISBN 978-3-451-38830-9

In kaum zwei Jahren legt Stefan Kopp, Liturgiewissenschaftler in Paderborn, in seiner Buchreihe „Kirche in Zeiten der Veränderung“ bereits den zehnten Band vor. Im jüngsten widmet er sich mit Co-Herausgeber Albert Gerhards‘ Unterstützung der Diskussion einer „Ökumene 2.0“ im Hinblick auf die Zukunft unserer Kirchenräume.

Lesenswert sind die drei einführenden Beiträge über die „Gemeinsame Kirchennutzung in Geschichte und Gegenwart“. Eigens erwähnt sei Georg Röwekamps Untersuchung zur vielleicht bekanntesten simultan genutzten Kirche der heutigen Zeit, der Grabeskirche in Jerusalem (S. 17– 38). Der Abdruck seines zweiten Artikels „‚Gott ist rund‘? Ökumenische Andachtsräume in Fußballstadien“ (S. 191–208) wirft hingegen die Frage auf, was dieser mit dem eigentlichen Thema des Bandes zu tun hat. Im folgenden Aufsatz kehrt Stefan Kopp mit seiner Recherche „Ökumenische Kirchenzentren in der Schweiz. Erfahrungen aus 50 Jahren gemeinsamen christlichen Lebens, Betens und Bauens“ (S. 79–110) zu den zentralen Fragestellungen zurück. Schon die abschließende „Übersicht über die in der Schweiz realisierten ökumenischen Kirchenzentren von 1971 bis 2013“ (S. 109 f.), die die für Deutschland vorliegende Untersuchung „Ökumenische Kirchenzentren: Bild der Einheit oder Spiegel der Trennung? Architekturanalyse und theologischsoziologische Reflexion“ (Bild–Raum–Feier 16, Regensburg 2015) von Martha Binagi ergänzt, ist eine gute Grundlage für weitere Arbeiten.

Ein besonderes Augenmerk richtet sich auf die praktischen Berichte gelebter und gefeierter Ökumene. Hervorzuheben ist hier der von Stephan Wahle angeleitete Austausch von Sarah Weber, Pastoralreferentin und Ansprechpartnerin der katholischen Gemeinde, und der Pfarrerin der evangelischen Gemeinde, Sarah-Louise Müller, die derzeit für die „Gottesdienstliche Praxis im ökumenischen Kirchenzentrum Maria Magdalena in Freiburg-Rieselfeld“ (S. 111–131) verantwortlich zeichnen. Hier wird deutlich: Auch in den nachrückenden Generationen wird „Kirche gelebt (…) eine offene Kirche, visionär, ökumenisch“ (S. 131, S. Weber). Und auch die Pfarrerin sieht die Ökumene als Herausforderung, „aber sie motiviert auch“ (ebd.) .

Abschließend weist Albert Gerhards unter dem Stichwort „Ökumene als produktiver Faktor in Transformationsprozessen von Sakralgebäuden“ (S. 274–293) und unter Bezugnahme auf die römische Tagung „Wohnt Gott nicht mehr hier?“ (November 2019) darauf hin, dass eine Vielzahl von neuen Nutzungen von Kirchengebäuden sowohl im liturgischen Bereich wie auch für Katechese, Wohlfahrt, Kultur etc. denkbar seien. Von den weiteren Autorinnen und Autoren seien Alexander Deeg, Sonja Keller und Stephan Winter eigens benannt.

Dr. Walter Zahner, Regensburg

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Cover Von der Simultankirche zum ökumenischen Kirchenzentrum
Albert Gerhards/Stefan Kopp (Hg.)

Von der Simultankirche zum ökumenischen KirchenzentrumSakralbauten im Spannungsfeld christlicher Konfessionen

Reihe „Kirche in Zeiten der Veränderung“, Bd. 10; Freiburg i. Br.: Verlag Herder 2021; 336 S.; 32,00 €; ISBN 978-3-451-38830-9

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