Marius Linnenborn/Konrad Müller (Hg.): Liturgie und Qualität. Perspektiven für die Zukunftsfähigkeit der Kirche, Trier: VzF Deutsches Liturgisches Institut 2024; 204 S.; 18,80 €; Bestell-Nr. 5319 – Bestellmöglichkeit siehe unten im grauen Kasten
Wann ist ein Gottesdienst ein „guter“ Gottesdienst? Die Erwartungen an die Feier der Liturgie sind hoch, aber auch sehr unterschiedlich – so vielfältig wie die Menschen selbst, die Gottesdienst feiern. Es scheint immer schwieriger zu sein, sich auf allgemein akzeptierte Maßstäbe und Kriterien zu einigen. Wer Gottesdienste vorbereitet und leitet, sieht sich daher hohen, teilweise widersprüchlichen Anforderungen ausgesetzt. Doch jedes Bemühen um eine qualitätvolle Feier der Liturgie ist ein wichtiger Baustein für die Erneuerung, die Lebendigkeit und die Zukunft der Kirche.
Wodurch also zeichnet sich ein gelungener Gottesdienst aus? Das haben Liturgie-Interessierte aus dem deutschsprachigen Raum bei der 20. Trierer Sommerakademie vom 1. bis 4. August 2022 diskutiert. Veranstaltet wurde die Tagung vom Deutschen Liturgischen Institut (DLI) in ökumenischer Zusammenarbeit mit dem Gottesdienst-Institut der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.
Der vorliegende Sammelband „Liturgie und Qualität“ beinhaltet die Vorträge der Sommerakademie sowie ausgewählte weitere Beiträge. Die methodischen Zugangsweisen der insgesamt 15 Aufsätze sind vielfältig: Zu Wort kommen Stimmen aus der Liturgietheologie (z. B. Alexander Saberschinsky: Wie beurteilt man einen guten Gottesdienst? Zur Bestimmung eines liturgischen Qualitätsbegriffs), der Bibelwissenschaft (Thomas Söding: Die Qualität der Liturgie. Eine Recherche mit Hilfe von 1 Kor 14) oder der liturgischen Praxis (z. B. Christian Rentsch: Der Priester im Dienst der ars celebrandi der ganzen Gemeinde. Überlegungen zu einer qualitätvollen Liturgie). Aber auch Aspekte der liturgischen Raumgestalt (Rainer Fisch: Heilige Räume. Merkmale der Sakralarchitektur erkennen und verstehen) und der Musik (Markus Eham: Die Feier zum Klingen bringen. Was eine gute Auswahl der Gesänge für den Gottesdienst ausmacht) kommen nicht zu kurz.
Bekanntlich ist die evangelische Kirche mit der Klärung der Frage, was „Gottesdienstqualität“ ausmacht, weiter fortgeschritten, was vor allem auf Forschungen des „Zentrums für Qualitätsentwicklung im Gottesdienst“ zurückzuführen ist, einem vom Rat der EKD angestoßenen Reformprojekt, das von 2009 bis 2017 am Michaeliskloster in Hildesheim angesiedelt war. Die drei Beiträge der evangelischen Autoren im vorliegenden Aufsatzband (z. B. Konrad Müller: Der Gottesdienst hinter dem Gottesdienst. Qualität, Macht und Gestalt) spiegeln diese Expertise, von der die katholische Liturgie in großem Maße profitieren kann, wider.
Manuel Uder, DLI, Trier
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