Leserbrief: Zu: Immer noch zeitgemäß, Gd 2/2023

Die zwei gekreuzten Kerzen müssen nicht berühren, sondern brennen. Besondere Vorrichtungen sind dazu nicht notwendig: Unten zusammengebunden habe ich sie immer mit einer Hand gehalten, ein Finger zwischen den Kerzen, dann sind sie gekreuzt (Ich brauchte dafür nie eine Halterung + Tropfschutz). Ihren Ursprung haben die gekreuzten Kerzen in den Ostkirchen. Der Bischof verwendet zum Segen zwei Leuchter, einen mit zwei gekreuzten Kerzen (zwei Naturen Jesu), und einen mit drei (Trinität). Damit spendet er den Segen. Die Blasiuskerzen spielen mit dem Brauch von dort.
Auch dass es bloß um Halsschmerzen bei diesem Sagen geht, zweifle ich an. Im Lateinischen ist vom "malum gutturis" die Rede. Das können die Halsschmerzen sein, aber auch das Böse das dem Hals des Menschen entspringen kann. Meist viel schmerzhafter und oft auch zerstorerischer als das Krazen im Hals: "Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft." (Mk 7, 21-22)