Stephan Steger/Martin Stuflesser/Marco Weis/Stephan Winter (Hg.): Liturgie und Ekklesiologie. Reform des Gottesdienstes als Reform der Kirche, Regensburg: Verlag Friedrich Pustet 2023; 576 S.; 54,00 €; ISBN 978-3-7917-3399-9
Der Aufsatzband bündelt die Beiträge der Tagung „Liturgia/ecclesia semper reformanda?!“, zu der sich Mitglieder und Gäste der „Arbeitsgemeinschaft katholischer Liturgiewissenschaftlerinnen und Liturgiewissenschaftler im deutschen Sprachgebiet“ 2022 in Würzburg getroffen haben. Im Zentrum des Kongresses stand die Frage nach der Rolle der Liturgie in den aktuellen theologischen Auseinandersetzungen um das Wesen und die Zukunft der Kirche.
Der nun vorliegende Aufsatzband möchte einen liturgiewissenschaftlichen Beitrag zu den aktuellen liturgietheologischen und ekklesiologischen Fragestellungen leisten, wie sie derzeit im In- und Ausland im Kontext synodaler Prozesse diskutiert werden. Die insgesamt 32 Beiträge umfassen deshalb eine Vielzahl an thematischen Aspekten, welche die zahlreichen Schnittstellen von Liturgiewissenschaft und Ekklesiologie aufzeigen: Konzepte von Kirche in bildender Kunst, im Kirchenraum, in Literatur und in Medien, das Verhältnis von Kirchenentwicklung und Liturgie, Gottesdienste im öffentlichen Raum, biblische Kirchenbilder in der Liturgie oder Reflexionen zum Diakonat in Geschichte und Gegenwart.
Manuel Uder, DLI, Trier
Sabrina Müller/Jasmine Suhner: Transformative Homiletik – Jenseits der Kanzel. (M)achtsam predigen in einer sich verändernden Welt, Neukirchen-Vluyn: Neukirchener Verlagsgesellschaft 2023; 240 S.; 28,00 €; ISBN 978-3-7615-6911-5
Die Autorinnen nehmen aus evangelischer Sicht Predigterfahrungen durch die Zeit hinweg unter die Lupe und entwickeln ein Modell einer „Transformativen Homiletik“, die (m)achtvoll Veränderungsprozesse anstoßen und begleiten möchte.
Ausgehend von aktuellen Fragestellungen werden im ersten Teil („Vom Kanzelbewusstsein: Eine Kanzelkritik“) die Grundstrukturen des kommunikativen Geschehens in der Predigt beleuchtet. Dabei werden sowohl die räumliche Verortung der Predigt als auch aktuelle Homiletikdiskurse einer Analyse unterzogen.
Der zweite Teil widmet sich der Frage nach einer „(M)achtsamen Homiletik“, die Perspektiven für transformative Potenziale eröffnet. Dabei werden sowohl partizipative, feministische und postkoloniale Machtdiskurse berücksichtigt als auch der Einfluss der Digitalisierung angefragt.
Der dritte Teil des Buches widmet sich schließlich konkret der transformativ- (m)achtsamen Homiletik, die pneumatologisch grundgelegt und mit dem Bild „Von der Kanzel zur Baustelle“ umschrieben ist. Dabei begegnen dem/der Leser/in im Laufe des Buches immer wieder Anregungen in Frageform bzw. auch konkrete Handlungsanregungen für die eigene Predigtpraxis.
Pia Hecht, Bereich „Bibel-Liturgie-Kirchenraum“ der Erzdiözese Wien