Zur Spiritualität des Hochgebets Das Hochgebet ist zwar der Höhepunkt der Eucharistiefeier, doch oft der Tiefpunkt der persönlichen Teilnahme. – Eine Bildbetrachtung. Von Marco Benini Das Hauptthema des Genter Altars ist die Anbetung des Lammes aus der Offenbarung des Johannes mit Engeln und Heiligen (vgl. Offb 14,1–5).© Dominique Provost/artinflanders.be Gd 9/2024, 58. Jahr S. 93-96 / 2 Kommentare Diesen Artikel jetzt lesen! Im Abo Ihr Plus: Zugriff auch auf alle anderen Artikel im Abo-Bereich 3 Hefte + 3 Hefte digital 0,00 € danach 107,10 € für 21 Ausgaben pro Jahr + Digitalzugang inkl. MwSt., zzgl. 21,00 € Versand (D) 3 Hefte digital 0,00 € danach 94,50 € für 21 Ausgaben pro Jahr im Digitalzugang inkl. MwSt., Im Abo Im Digital-Abo Abo testen Digital-Abo testen Sie haben ein Abonnement? Anmelden Teilen Teilen Whatsapp Mailen Überschrift Artikel-Infos Autor Marco Benini Prof. Dr., Inhaber des Lehrstuhls für Liturgiewissenschaft an der Universität Trier und Leiter der Wissenschaftlichen Abteilung des Deutschen Liturgischen Instituts Auch interessant Plus 9 / 2024 S. 97-98 Gottesdienstvorbereitung Volle Zeichenhaftigkeit: Eine Empfehlung des Österreichischen Liturgischen Instituts zur Kommunion unter beiden Gestalten Von Österreichisches Liturgisches Institut Salzburg Plus 23-24 / 2024 S. 272-273 „Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott!“ Von Christoph Freilinger Plus 20 / 2024 S. 224 Gemeinsam ein Leib sein Diskussion Kommentieren 2 Kommentare Von Helmut Meier am 08.10.2024 Die Mitte des Hochgebets ist das Tun Jesu, die Berakha. Der Fokus des Gebets hat das lobpreisende Gedächtnis der Taten Gottes zu sein. Die Verengung auf die Wandlungsworte, die so oft bitter als Zauberformel (Hokuspokus) missverstanden wurden, sind in unserer Tradition wohl kostbar. Aber sie als Höhepunkt zu stilisieren, geht an der Intention des Juden Jesus vorbei. Denn es geht auch anders: Die Liturgie der Assyrer (Ostsyrer) hat ein Hochgebet erhalten, in dem die sog. Wandlungsworte fehlen. Dieses Hochgebet ist auch bei der "katholischen Fraktion" dieser Kirche (Chaldäer) in Gebrauch, also gut katholisch. Antworten Schreiben Sie eine Antwort Angemeldet kommentieren Als Gast kommentieren Anmeldung E-Mail * Passwort * Passwort vergessen? Angemeldet bleiben Anmelden Diese Angaben benötigen wir von Ihnen. Ihre E-Mail-Adresse zeigen wir nicht an. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Name angezeigt wird, wählen Sie bitte zusätzlich einen Anzeigenamen, den wir dann anstelle Ihres Namens veröffentlichen. E-Mail-Adresse * Vorname * Nachname * Anzeigename ** Kommentar * Ja, ich möchte den kostenlosen Gottesdienst-Newsletter abonnieren und willige in die Verwendung meiner Kontaktdaten zum Zweck des E-Mail-Marketings durch den Verlag Herder ein. 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Osterpräfation V) für das eine vollgültige und wohlgefällige Opfer an den Vater steht, durch das wir Menschen in Gottes Bund und Gnade stehen. Und da ist der Brunnen, der sich füllt durch (wie es scheint) sieben einzelne Wasserstrahle und die Frucht dieses Opfers uns zuleitet, gleichsam aus dem himmlischen Bereich heraus in unseren irdischen. Für die himmlischen Anbeter ist der Brunnen nicht mehr im Fokus, aber für uns als pilgernde Kirche ist er im Vordergrund. Eben durch diesen Brunnen rühren wir an den ein für allemal aufgerichteten Ort der Versöhnung. Der Zusammenhang zwischen dem Kreuzesopfer Jesu Christi und der Eucharistie als Gedächtnis-Opfer der Kirche ist im Artikel in wenigen Strichen angedeutet, bedarf aber im heutigen Kontext einer eingehenden Erschließung. Die Art, wie wir heute gewohnt sind, von der Eucharistiefeier zu reden und zu singen („Mir Brot und Wein gegeben“ – Erstkommunion-Mottolied 2024) blendet diesen Zusammenhang ganz aus. So ist es uns recht fremd, wenn an Fronleichnam mit der Präfation I von der Heiligen Eucharistie gebetet wird: „Er hat sich selbst als Opfergabe dargebracht für das Heil der Welt und uns geboten, dass auch wir diese Gabe darbringen zu seinem Gedächtnis“. Auch vom Wortlaut der Einsetzungsberichte her legt es sich nicht nahe, den Auftrag „Tut dies“ als Auftrag zu einer Darbringung zu verstehen. Dazu muss man sich schon hineinmeditieren in die Sinnrichtung der Gabe Jesu. Und zu verstehen suchen, dass unser Heil gerade in der Mit-Hingabe liegt. Wobei die Bewegung des Gebens vom Vater ausgeht, der den Sohn hingab und den Heiligen Geist gesandt hat (vgl. IV. Hochgebet). In französischen Messvertonungen wird teilweise die zweifache Epiklese – über Brot und Wein sowie über die Versammelten – durch einen entsprechenden kurzen Ruf hervorgehoben und explizit zu einer Sache der ganzen Gemeinde. Dies scheint mir eine geglückte Verstärkung der „tätigen Teilnahme“ bzw. ein passender Ausdruck des gemeinsamen Priestertums, ohne in die gesammelte Begegnung des Hochgebets einen Aktivismus hineinzutragen. Weiter möchte ich unterstreichen: „Auch der Einsetzungsbericht ist Gebet an den Vater“ – was allerdings gerade in den meistgebrauchten Hochgebeten (II: deutsch wie lateinisch; III: deutsch anders als lateinisch) nicht zum Ausdruck kommt und somit Zelebranten zur Interaktion mit der Gemeinde verleiten kann. – Der fürbittende Teil des Hochgebets sorgt dafür, dass auch ohne explizites Fürbittgebet an der Gelenkstelle zwischen Wort- und Sakramentsfeier die Welt hineingenommen ist, jedenfalls sofern deren große Anliegen in den Herzen der Mitfeiernden lebendig sind („Erhöre … die Gebete der hier versammelten Gemeinde“). Dazu können auch im Zusammenhang mit Gabenbereitung und Gabengebet genannte Intentionen beitragen. – Stärker wieder zu entdecken wäre schließlich der Aspekt, dass die eucharistische Liturgie Vorausgriff ist auf die eschatologische Vollendung (vgl die Scharen der Vollendeten bei van Eyck). Gerade dies – über die stückweise Wandlung des eigenen Lebens innerhalb der Zeit hinaus – könnte den eucharistischen Gottesdienst für viele heute zu einer heilsamen Erfahrung werden lassen. Lorenz Rösch Antworten Schreiben Sie eine Antwort Angemeldet kommentieren Als Gast kommentieren Anmeldung E-Mail * Passwort * Passwort vergessen? Angemeldet bleiben Anmelden Diese Angaben benötigen wir von Ihnen. Ihre E-Mail-Adresse zeigen wir nicht an. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Name angezeigt wird, wählen Sie bitte zusätzlich einen Anzeigenamen, den wir dann anstelle Ihres Namens veröffentlichen. 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