Redaktionsbericht zum Katholischen Gebet- und Gesangbuch Gotteslob (2013), Trier: Deutsches Liturgisches Institut 2025.
Kostenlos als PDF abrufbar beim Deutschen Liturgischen Institut unter dem Kurzlink https://kurzlinks.de/724r.
Der jüngst erschienene Redaktionsbericht zum Gotteslob (GL) hat auch für „normale“ Gottesdienstverantwortliche Interessantes zu bieten. Für die meisten dürfte der „Nummernbericht“ von Richard Mailänder (S. 431–631) am nützlichsten sein: Zu jedem Element des GL (auch zu Andachten oder Illustrationen) enthält er Informationen. Zunächst werden Fundstellen in anderen Sammlungen angeführt. Es folgen Informationen über Vorgaben an Autoren, warum eine bestimmte Fassung gewählt bzw. erstellt wurde, zu Bearbeitungsschritten und Redaktionsentscheidungen.
Beispiel: Von guten Mächten (GL 430). Text: Dietrich Bonhoeffer (1944), Melodie: Kurt Grahl. Erwähnt auf S. 63, 395, 417, 421, 532.
Das Lied war – wenig überraschend – der Favorit unter den Gesängen des 20. Jahrhunderts. Die Vertonung von Siegfried Fietz, bei dem die letzte Strophe des Gedichts von Bonhoeffer den Refrain bildet, wurde meist mitgewünscht. Warum letztlich nur die Vertonung von Kurt Grahl (t 2025) in den GL-Stammteil aufgenommen wurde: Sie hält sich an Bonhoeffers Strophenfolge. Das Gedicht läuft auf eine Aussage zu: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost …“. Die einzelnen Strophen, die gerade auch Schweres und Bitteres ansprechen, werden in der Grahl-Fassung nicht wiederholt durch den Refrain „abgebremst“.
Der Redaktionsbericht lohnt einen Blick, wenn einzelne Gestaltungselemente in stärkerem Bezug zur sonstigen Verkündigung stehen sollen. – Ein Muss auf der Festplatte aller Gottesdienstverantwortlichen!