Advent

Der Advent (lat. adventus = Ankunft) ist die Zeit der Vorbereitung auf die Feier der Geburt des Herrn. Gleichzeitig steht aber auch die Erwartung der endzeitlichen Wiederkunft Christi im Vordergrund.

Es lassen sich deshalb zwei Phasen innerhalb der Adventszeit unterscheiden: Bis zum 16. Dezember steht die Parusie, das endzeitliche Kommen des Herrn im Vordergrund („Ankunft in Herrlichkeit“). Entsprechend sind in den Schriftlesungen der Propheten Jesaja sowie Johannes der Täufer Ton angebend. Die Tage vom 17. bis zum 24. Dezember sind dagegen besonders auf das Geburtsfest Jesu Christi („Ankunft in Niedrigkeit“) ausgerichtet - die neutestamentlichen Schriftlesungen thematisieren dementsprechend dessen Vorgeschichte.

Eine Bereicherung für die Werktagsgottesdienste dieser Zeit sind die O-Antiphonen. Aus dem Stundengebet entlehnt, bilden sie die Halleluja-Verse vor dem Evangelium und verbinden jeweils eine preisende Anrede des erwarteten Messias mit einer Bitte um sein heilbringendes Kommen. Weiterhin entfällt während der gesamten Adventszeit das Gloria, damit der Gesang der Engel später an Weihnachten wie etwas Neues erklingt.

Die liturgische Farbe des Advents ist Violett - ein Hinweis darauf, dass er ursprünglich Bußcharakter besaß. Eine Besonderheit stellt der 3. Adventssonntag (Gaudete) dar, der einen ausgesprochen freudigen Charakter aufweist - die rosafarbenen Gewänder (= Violett, aus dem Weiß hervorscheint) machen das sichtbar.

Der Advent beginnt immer mit dem 1. Adventssonntag, d. h. mit jenem Sonntag, der auf den 30. November fällt oder diesem am nächsten kommt. Er markiert auch den Beginn des neuen Kirchenjahres.

Stark ausgeprägt ist das Brauchtum im Advent. Zu erwähnen sind unter anderem der Adventskranz und -kalender, die Barbarazweige, das sind Kirschbaumzweige, die, am Barbaratag in die Vase gesteckt, zu Weihnachten blühen, sowie die Bräuche am Nikolaustag.

Manuel Uder

Anzeige: SCHOTT Messbuch - Für die Wochentage - Band 1: Geprägte Zeiten