Vom „Tisch des Wortes Gottes, der den Gläubigen reich gedeckt werden soll“ spricht das Zweite Vatikanische Konzil. Als Ort, wo das geschieht, wird ein „Ambo“ errichtet, der an die Stelle früherer Kanzeln tritt. Er soll erhöht sein (das griechische Wort anabainein, von dem Ambo abgeleitet ist, heißt hinaufsteigen), feststehend, würdig und gut beleuchtet, damit die Gläubigen Gottes Wort gut hören, verstehen und seine Würde erkennen können.
Der Ambo ist also keineswegs nur ein Lesepult mit Mikrofon, sondern an ihm muss auch sichtbar werden, dass das, was da gesprochen und verkündet wird, ein besonderes Wort ist: Gottes Wort. Ausgestaltung, Schmuck und Haltung der Vortragenden müssen dies zum Ausdruck bringen. Nichts anderes hat hier seinen Platz als die Lesungen aus der Heiligen Schrift einschließlich dem Antwortpsalm und der Predigt. Ja, auch die Predigt, die ja im Gottesdienst eine Homilie sein soll - Auslegung der Heiligen Schrift, so sehr aus ihr gespeist, dass auch ihr die Würde dieses Ortes gebührt.
Und noch eine Ausnahme gibt es: Das Allgemeine Gebet, die Anliegen der Fürbitten, dürfen am Ambo vorgetragen werden, weil sie gleichsam unmittelbare Antwort auf die vorangegangene frohe Botschaft sind. Eröffnungsworte, Ansagen, aber auch Gebete und Meditationen haben andere Orte. Dafür sollte es in jeder Kirche neben den Mikrofonen an Ambo und Altar auch eines am Vorstehersitz sowie ein viertes an einem weiteren Platz geben.
Mit dem Ambo ist es wie mit dem Altar: Alles, was dort nicht hingehört, verringert seine Würde als Ort eines heiligen Geschehens.
Redaktion