Der Aschermittwoch ist der Mittwoch vor dem ersten Sonntag der Fastenzeit. Mit diesem Sonntag, der nach dem ersten Wort seines Eröffnungsverses Invocabit genannt wird, begann in Rom früher auch die Fastenzeit. Im 6. Jahrhundert bezog man die vier Tage vor dem ersten Fastensonntag in die Fastenzeit ein, um auf die Zahl von 40 tatsächlichen Fasttagen zu kommen. Das Matthäusevangelium berichtet von einem 40tägigen Fasten Jesu in der Wüste. Der Begriff Aschermittwoch kommt vom Ritus des Aufstreuens der Asche - dies gilt schon im Alten Testament als Zeichen der Buße.
Der Anfang der Fastenzeit war bereits in der frühen Kirche der Beginn der öffentlichen Buße von Gläubigen, die sich einer schweren Sünde schuldig gemacht hatten. In der liturgischen Praxis Galliens wurde dies dramatisch ausgestaltet. Wie Adam und Eva aus dem Paradies, so wurden die Büßer aus der Kirche getrieben. Sie legten dafür ein Bußgewand an und wurden mit Asche bestreut. Um die Jahrtausendwende kam die öffentliche Kirchenbuße außer Gebrauch; der Ritus der Ascheauflegung erhielt sich aber. Man begann, die Asche zu segnen. Seit dem 12. Jahrhundert war es üblich, für die Asche die Palmzweige vom Palmsonntag des letzten Jahres zu verwenden.
Heute besprengt der Priester die Asche nach dem Segensgebet mit Weihwasser, legt sie denen, die vor ihn treten, auf und spricht jeweils: „Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1, 15) oder „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst“ (vgl. Gen 3, 19).
Benjamin Leven