Im Gegensatz zu anderen Ländern war es bei uns bis in die jüngere Vergangenheit üblich, den Leichnam eines Verstorbenen in einem Sarg in die Erde einzusenken. In dieser Tradition ist das Symbol des in die Erde gesenkten, scheinbar toten Weizenkorns enthalten und damit der Ausdruck der Auferstehungshoffnung verbunden.
Dem Begräbnis steht meistens entweder ein Priester oder ein Diakon vor, jedoch kann dieser Dienst auch von einem damit beauftragten Laien wahrgenommen werden. Dabei ist aber zu beachten, dass ein wesentliches Element der Begräbnisliturgie die Eucharistiefeier ist. Man feiert sie nicht nur als Opfer für den Verstorbenen, sondern darf auch glauben, dass der Verstorbene durch das Leben bei Gott an dieser Feier teilhat. Nachdem der Sarg in die Erde eingelassen wurde, wird er von den Mitgliedern der Trauergemeinde mit Weihwasser gesegnet und mit Erde bedeckt. Es ist ein wichtiger Schritt für Trauernde, den Leichnam tatsächlich der Erde zu übergeben und dies in entsprechenden Handlungen auszuführen. Der Begräbnisritus unterscheidet grundsätzlich nicht mehr zwischen der Beerdigung eines Erwachsenen und eines unmündigen Kindes, sieht jedoch für die Eltern eines verstorbenen Kindes besondere Gebete vor. Seit 1964 sind auch Urnenbestattungen kirchlich erlaubt; ihre Zahl nimmt heute aus praktischen Gründen rapide zu.
Die kirchliche Feier findet entweder während der Einäscherung im Krematorium oder bei der Urnenbeisetzung statt. In den letzten Jahren ist der Wunsch nach einer anonymen Bestattung populärer geworden, häufig, um den Angehörigen die Grabpflege zu ersparen. Vor Gott ist jedoch kein Mensch anonym. Die Namen der Verstorbenen sind entsprechend der christlichen Hoffnung in das "Buch des Lebens" eingetragen (Phil 4,3 u. a.). In der Trauerliturgie sowie an Gedenktagen wird jeder Tote immer wieder namentlich erwähnt. Eine Alternative zur anonymen Bestattung bietet ein schmuckloses Rasenreihengrab, auf dem nur ein Stein mit dem Namen des Verstorbenen und evtl. ein christliches Symbol (Kreuz) stehen.
Eine weitere Entwicklung, die Asche des Verstorbenen im Wasser, auf einem Berggipfel oder an einem anderen symbolträchtigen Ort zu verstreuen oder sie in einem Friedwald unter einem Baum zu vergraben, geht mit der Vorstellung einher, die Materie des Toten werde der allgemeinen Natur übergeben oder in neue organische Substanz - in Form eines Baumes - verwandelt. Diese Vorstellung geht von einer Göttlichkeit der Natur (Pantheismus) aus, die zwar in einigen Kulturkreisen (z.B. im Hinduismus), nicht jedoch im Christentum verwurzelt ist. Außerdem widerspricht sie der Hoffnung auf die leibliche Auferstehung der Toten.
Redaktion