Der Hl. Blasius war Bischof seiner Heimatstadt Sebaste in Armenien. Er erlitt zur Zeit der Christenverfolgung um das Jahr 316 den Märtyrertod. Nach einer Legende heilte er während seiner Gefangenschaft verschiedene Kranke, u.a. auch einen Knaben, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte. Außerdem heißt es, er habe einer armen Frau auf wundersame Weise ihr von einem Wolf geraubtes Schwein zurückgebracht, woraufhin sie ihm als Dank eine Kerze ins Gefängnis brachte. Aufgrund dieser Erzählungen wird Blasius seit dem Mittelalter als einer der 14 Nothelfer verehrt und insbesondere als Patron gegen Halskrankheiten und wilde Tiere angerufen.
Der Brauch des Blasiussegens, der erst seit dem 17. Jahrhundert bezeugt ist, stützt sich ebenfalls auf die Legende. Er wird am 3. Februar, dem Gedenktag des Heiligen, oder am Vorabend, also am Fest der Darstellung des Herrn gespendet und hat folgende Form: Der Priester hält dem Gläubigen zwei gekreuzte, meist brennende Kerzen vor Gesicht und Hals und spricht dazu die entsprechende Segensformel. Das deutschsprachige Benediktionale von 1978 (S. 51-57) bindet den Blasiussegen in die Messe (im Anschluss an das Evangelium bzw. die Predigt oder das Schlussgebet) oder einen Wortgottesdienst (u.a. mit Mk 11,22-26 als Lesung) ein. Beide Formen sowie die Segensformel und die Lichtsymbolik betonen, dass allein Jesus Christus der Ursprung von Gesundheit und Leben ist. Dies verhindert, dass der Blasiussegen als magisches, allein vom Menschen gewirktes Heilungsritual missverstanden wird.
Manuel Uder