Dreifaltigkeitssonntag

Am Sonntag nach Pfingsten begeht die katholische und evangelische Christenheit den Dreifaltigkeitssonntag. Er ist nicht mehr Teil des Osterfestkreises, hängt aber kalendarisch von Ostern ab. Das Dreifaltigkeitsfest ist eines der so genannten „Ideenfeste", deren Festinhalt kein Ereignis der Heilsgeschichte ist, sondern ein Aspekt des Glaubens an Gott oder des Christusmysteriums. Immer schon hat es für Christen einen engen Zusammenhang gegeben zwischen dem, was sie glauben, und dem, was sie gottesdienstlich feiern. So ist auch das Dreifaltigkeitsfest entstanden.

Der Gottesdienst der frühen Christen war noch vom Gebet „zum Vater durch Christus im Heiligen Geist" geprägt. Dennoch ist der Glaube an die Gottheit Jesu Christi schon im Neuen Testament grundgelegt: vgl. Joh 1,1-14. Auch die trinitarische Taufformel Mt 28,19 bezeugt den Glauben an die Wesenseinheit von Vater, Sohn und Heiligem Geist. Mehrere Jahrhunderte wurde in der Kirche auf Synoden und Konzilien um das Bekenntnis des Glaubens an den dreieinen Gott - wesensgleich in drei verschiedenen Personen - gerungen. Im Glauben und in der Frömmigkeit des Volkes war er jedoch längst verwurzelt.

Spätestens seit dem 8. Jahrhundert wird er auch gottesdienstlich besonders gefeiert: Es erscheinen eine Dreifaltigkeits­präfation und das Formular einer Dreifaltigkeitsmesse, die beide bis heute für den Dreifaltigkeitssonntag vorgesehen sind. Das Fest selber hat Papst Johannes XXII. im Exil von Avignon 1334 als für die ganze Kirche verbindlich eingeführt.

Redaktion

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