Ehrfurcht

Ehrfurcht ist die Anerkennung der Größe Gottes, die sich in äußerlich sichtbaren Gesten und Zeichen ausdrückt. Die Messfeier kennt verschiedene Gesten, die die Ehrfurcht angesichts des Wortes Gottes und der Gegenwart des Herrn in der Eucharistie zum Ausdruck bringen. Dazu gehören unter anderem das Stehen bei der Verkündigung des Evangeliums, das Knien oder Stehen während der Wandlung, der Kuss des Evangeliars und des Altars durch den Priester. Auch schon der Aufenthalt in einer Kirche oder Kapelle als Raum erfordert Ehrfurcht, die sich in der Wahrung der Stille, in einer Kniebeuge vor dem Allerheiligsten usw. äußern kann.

Ehrfurcht ist ein sehr persönliches Empfinden und kann sich daher nicht in erster Linie durch mechanisches Mitmachen äußern, sondern durch motivierte Teilnahme, die seitens der Liturgie heute durch die Verständlichkeit der Gesten und der Sprache erleichtert wird. Zeichen der Ehrfurcht gegenüber Gott sind das Zusammenkommen der Gemeinde zum Gottesdienst als solches, die wertvollen Materialien und deren Verarbeitung zu den verschiedenen liturgischen Geräten, Bücher, Messgewänder und besonders der Altar, das Kreuz und das Evangeliar sowie der Tabernakel und der würdige Umgang (z.B. Inzensierung mit Weihrauch) mit ihnen sowie ihre künstlerische Gestaltung. Auch der architektonisch wertvolle Kirchenbau ist Zeichen der Ehre Gottes. Hinzu kommt der Schmuck der Kirche zum Gottesdienst, das Entzünden von Kerzen, Blumendekoration und Fahnen vor der Kirche zu besonders feierlichen Anlässen.
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