Unter Eucharistieverehrung versteht man eine Frömmigkeit, die sich in der Anbetung der konsekrierten Hostie in der Monstranz (oder einem anderen Gefäß) sowie im Empfang des eucharistischen Segens äußert. Anbetung bedeutet Anerkennung des unendlich großen Gottes und Hingabe an ihn.
Die eucharistische Anbetungsfrömmigkeit hat sich entwickelt, als dem Volk die liturgische Sprache (Latein) nicht verständlich war und aufgrund eines neuen Bußwesens die häufige Kommunion außer Gebrauch kam. Anstatt den Leib des Herrn zu empfangen, betete man ihn nun an. Als im 20. Jahrhundert die häufigere Kommunion wieder selbstverständlich wurde, blieben von der Anbetungsfrömmigkeit weithin nur die Fronleichnamsprozession und das „Vierzigstündige Gebet" oder „Ewige Gebet".
Heute wird der Zusammenhang von eucharistischem Mahl und eucharistischer Anbetung wieder stärker entdeckt. Das eucharistische Brot ist von seinem Wesen her zum Empfang bestimmt. Weil es aber der Leib des Herrn ist, kommt ihm eine besondere Verehrung zu. Diese geschieht und wird gefördert, wenn wir zu gegebener Zeit einmal vor diesem Brot verharren - im Staunen darüber, dass uns der Herr in diesem Zeichen sich selbst schenkt. Ein schöner Text zur Anbetung ist der Hymnus „Pange, lingua, gloriosi" des hl. Thomas von Aquin, dessen 5. und 6. Strophe als „Tantum ergo" zum eucharistischen Segen gesungen werden (GL 495 + 496 / KG 219-222).
Redaktion