Hauptgebet im Eucharistieteil der Heiligen Messe. Mit ihm wird die Wandlung von Brot und Wein in Leib und Blut Jesu Christi vollzogen. Es richtet sich an Gott den Vater, wobei durch den Priester Jesus Christus selber spricht. Es ist Lobpreis auf das Heilswirken Gottes (Anamnese), Opfergebet und Segensgebet mit Bitte um den Heiligen Geist (Epiklese) und verfügt über Einschübe mit gedenkendem Charakter (Interzessionen).
Das Eucharistische Hochgebet basiert auf dem jüdischen Lobpreis (hebräisch Beraka) vor einer Mahlzeit, welches vom Hausherrn gesprochen wurde. Jesus hat diesen Lobpreis bei den Mahlzeiten mit seinen Jüngern und besonders beim Letzten Abendmahl gebetet.
Das Hochgebet besteht aus der Präfation, welche mit dem Sanctus-Benedictus-Gesang abschließt, der Bitte um den Heiligen Geist, der Anamnese, die in den Einsetzungsworten gipfelt, auf die die Antwort der Gemeinde in der so genannten Akklamation (Ruf) – „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit“ – folgt. In den Interzessionen zeigt die feiernde Gemeinde ihre Gemeinschaft mit der Gesamtkirche, dem Papst, dem Ortsbischof und den Priestern und Diakonen, mit den Heiligen, den Lebenden und den Verstorbenen. Dadurch kommt das universelle Heil zum Ausdruck, das Jesus durch sein Opfer am Kreuz geschenkt hat. Das Hochgebet schließt mit der Doxologie: „Durch ihn und mit ihm und in ihm (gemeint ist Jesus Christus) sei dir Gott, allmächtiger Vater, in der Einheit des Heiligen Geistes alle Herrlichkeit und Ehre jetzt und in Ewigkeit“. Die Gemeinde antwortet mit einem (gesungenen) „Amen“ – „So sei es“.
Das Hochgebet gibt es in folgenden Textfassungen: Hochgebet I bis IV, Hochgebet zum Thema "Versöhnung", Hochgebet für Messfeiern für besondere Anliegen (in vier Varianten), drei Hochgebete für Messfeiern mit Kindern, Hochgebet für Messfeiern mit Gehörlosen und Hochgebet in Leichter Sprache. Das Erste Hochgebet ist mit dem römischen Kanon identisch, und das Zweite basiert auf einem sehr alten Hochgebet. Die übrigen sind im Rahmen der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils entwickelt worden.
Das Hochgebet in Leichter Sprache wurde 2024 von der Deutschen Bischofskonferenz zur Erprobung in der Praxis gutgeheißen.