Eingedenk der Ermahnung des Apostels Paulus: "Grüßt einander mit dem heiligen Kuss" (z.B. Röm 16,16a; 1 Kor 16, 20) ausgeübter Ritus, zu dem der Priester die Gemeinde z.B. mit den Worten "Gebt einander ein Zeichen des Friedens und der Versöhnung" aufrufen kann. Laut Allgemeiner Einführung in das Römische Messbuch (= AEM) 56b erfolgt der Friedensgruß vor dem Brotbrechen, also vor der Kommunion: »Es folgen Worte und Gesten, in denen die Gläubigen um Frieden und Einheit der Kirche und der gesamten Menschheitsfamilie bitten und einander ihre Liebe bezeugen, ehe sie von dem einen Brot essen."
Es gibt aber auch die Tradition des Friedensgrußes am Ende des Wortgottesdienstes, also im Anschluss an die Fürbitten bzw. vor der Gabenbereitung nach Mt 5,23 f.: "Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe." Einen Widerspruch zwischen den Alternativen gibt es nicht, geht es doch um die Einheit der Gemeinde und der ganzen Kirche.
Die Form des Ritus obliegt den örtlichen Bischofskonferenzen, da das konkrete "Zeichen des Friedens und der Versöhnung« doch sehr von der jeweiligen (sozialen) Kultur abhängt: "Die Form des Friedensgrußes soll von den Bischofskonferenzen entsprechend der Eigenart und den Bräuchen der Völker bestimmt werden" (AEM 56b).