Diese Bezeichnung des dritten Adventssonntags stammt vom ersten Wort des lateinischen Eröffnungsverses: „Gaudete in Domino semper“ („Freut euch im Herrn zu jeder Zeit“, Phil 4,4). Mit diesem Adventssonntag beginnt die zweite Hälfte der Adventszeit, das Ereignis, auf das sie vorbereitet, rückt also immer näher. Deshalb steht dieser Sonntag unter der besonderen Vorfreude auf die Geburt des Herrn, wie der zweite Teil des Eröffnungsverses weiter ausführt: „Noch einmal sage ich: Freut euch! Denn der Herr ist nahe“ (Phil 4,5).
Als liturgische Farbe kann an diesem Tag Rosa verwendet werden, das die sonst im Advent übliche Bußfarbe Violett aufhellt. Dieser Brauch ist wahrscheinlich eine Angleichung an den vierten Fastensonntag („Laetare“), der die Mitte der österlichen Bußzeit markiert und wegen seines freudigen Charakters schon vorher die Farbe Rosa verwendete. An Gaudete kann auch eine rosafarbene Kerze auf dem Adventskranz entzündet werden.
Liturgisch findet die Vorfreude auf Weihnachten ihren Niederschlag im Tagesgebet der Messfeier, das darum bittet, dass „Weihnachten für uns alle ein Tag der Freude und der Zuversicht werde“ (Messbuch, S. 18). Der Kommunionvers deutet Jes 35,4 auf Christus hin, der im eucharistischen Brot den Gläubigen gezeigt wird: „Sagt den Verzagten: Habt Mut! Seht, hier ist euer Gott! Er selbst wird kommen und euch retten“ (Messbuch, S. 18). Auch die Texte des Stundengebets sind von der Freude auf das Nahen des Herrn durchzogen.
Christoph Neuert, Trier